~ Das Freie Herzogtum Hochwald ~

 

(c) by Immerlan.deTuathcoille




Hauptstadt:
Die Hauptstadt Tuathcoilles und mit etwa 11.000  Einwohnern zugleich die einzige größere Stadt Tuathcoilles ist die alte Küstenstadt Trym im Norden des Lehens am östlichen Mündungsufer des Abhainnban.


Landeswappen:
Das Wappen des Lehens und des Hauses Kamron zeigt einen dunklen Riesenelch auf rehbraunem Grund.


Bevölkerungszahl:
Tuathcoille ist nach der Morairmarg das am dünnsten besiedelte Lehen Hochwalds. Hier leben insgesamt nur etwa 120.000 Seelen.


Bevölkerungsanteile:
In Tuathcoille leben etwa 80% Menschen, etwa 10% Kobolde, 8 % Feen und nur 2 % andere.


Sprachen:
Wie überall in Hochwald wird auch in Tuathcoille unter den Menschen Tamairge und die Allgemeinsprache gesprochen. Unter den Kobolden wird natürlich Tantkrat, ihre eigene Sprache angewandt und bei den Feen Zsazzluu'iitis.


Regierungsform:
Tuathcoille ist ein (Erb-) Lehen des Freien Herzogtums Hochwald und seit den Vier-Heller-Kriegen im Besitz des Clans der Kamron


Herrscher:
Lord Éibhleann Kamron, Herr von Tuathcoille

Seine Iarlas, die Häuptlinge der ihm verschworenen Clans:
Maelsechlainn Mac Ciardha, Iarl des Clans der Mac Ciardha
Rhys Ó Daire, genannt Rhys der Gute, Iarl des Clans der Ó Daire
Solamh Mac Corcrain, Iarl des Clans der Mac Corcrain


(c) by Immerlan.deLage und Geographische Grenzen:

Das Lehen ist das nordwestlichste Gebiet Hochwalds. Es grenzt im Norden und Nordwesten an den Nachtwald und die Eisenberge, im Süden an das Lehen Meadhon und im Osten an die Morairmarg und Tarascon.


Klima und Landschaft
Die Witterungsverhältnisse in Tuathcoille sind im Norden an den Küsten des Lehens weitgehend vom Einfluss des milden ozeanischen Klimas im Golf von Cardossa geprägt und daher gemäßigt kühl und sehr feucht. Die Winter hier sind mild und eher regnerisch mit mondelang anhaltendem, dichtem Nebel. Schnee fällt im Schatten der nahen Gebirge, der Airgead Beann und der Eisenberge, jedoch viel und reichlich, bleibt an der Küste allerdings kaum liegen. Im Hinterland ist das Klima wesentlich rauer, aber immer noch gemäßigt kalt. Charakteristisch für dieses Lehen ist seine Menschenleere und stille Einsamkeit. Tuathcoille wird nie eine blühende Provinz mit fetten, fruchtbaren Äckern oder bunten Marktflecken, in denen es vor Handwerk, Lärm, klingelnden Münzen und Gelehrsamkeit nur so wimmelt, Tuathcoille war schon immer anders - dunkel, still, grün und verschwiegen, geheimnisvoll und kaum besiedelt, erhaben in seiner einsamen Wildheit - und schön, trotz aller schroffen Kargheit und finsterer Haine steinalter Bäume.

 
Wichtige Berge und Gebirge:
Tuathcoille ist insgesamt ein hochgelegenes hügeliges Land im Schatten der Eisenberge und des Nachtwaldes, besitzt jedoch keine nennenswerten Höhenzüge oder gar Gebirge. Höchste Erhebung des Lehens ist der knapp 700 Schritt hohe Beinn Deire am Nordufer des Loch Deire.

Die Wälder Tuathcoilles

Die bewaldeten Hügellande Tuathcoilles



Wichtige Gewässer:
Als Küstenlehen Hochwalds sind das Meer der Ruhe und hier vor allem der Golf von Cardossa für Tuathcoille die mit Abstand wichtigsten Gewässer. Doch auch der Abhaínnban, der große Fluss aus dem Nachtwald, der zugleich die Nordgrenze des Landes bildet, ist von großer Bedeutung, ebenso wie der Fluss Níth im Westen und die Seen Loch Lodan, Loch Ìmmuir und Loch Deire. In den tiefen Wäldern Tuathcoilles gibt es noch Unmengen weiterer stiller Teiche, sprudelnder Wildbäche oder kleiner Quellen, die hier jedoch schon wegen ihrer unüberschaubaren Menge nicht alle namentlich aufgezählt werden können.


Wichtige Städte und Dörfer:
Neben Trym, der Hauptstadt des Lehens und Sitz des Lords und des Clans Kamron, besitzt Tuathcoille nur noch drei weitere größere Städte, wobei "groß" in diesem Fall heißt, dass sie über 1000 Einwohner haben. Earragal, eine Hafenstadt östlich von Trym und Sitz des Clans der Mac Corcrain ist ein kleiner, doch sehr beeindruckender Küstenort, denn die ganze Stadt hängt wie ein Schwalbennest in schwindelerregender Höhe an den schwarzen Felsenklippen der Steilküste zwischen Trym und Dail-an-eas, und ist sowohl vom Meer her, als auch über Land nur durch hölzerne Treppen, über Seilbrücken und schmale Stege zu erreichen. Im Südwesten Tuathcoilles liegt Deireadh am Ostufer des Loch Deire, Sitz des Clans der Ó Daire und nach Trym die zweitgrößte Stadt des Lehens. Nur rings um Deireadh wird in Tuathcoille wirklich Feld- und Ackerbau betrieben. Als weitere Besonderheit besteht Deireadh zur Gänze aus Rot- und Eichenholz, selbst die Wallanlagen der Stadt und die Burg der Ó Daires wurden vor unzähligen Jahren vollkommen aus Holz erbaut - inzwischen sind alle Gebäude Deireadhs von Wind und Wetter silbergrau gebleicht, glatt geschliffen wie Stein und längst kaum mehr brennbar. Auf halber Strecke zwischen Deireadh und Trym, am Südufer des Abhaínnban schließlich liegt Àrdaragan oder Hocheichen, Sitz des Clans der Mac Ciardha, inmitten ausgedehnter namensgebender Eichenhaine.

Impressionen Tuathcoilles
Die Alte Waldstraße in Tuathcoille, ein Wachtturm an eben dieser und die Scradyneiche in Damhàth


Wichtige Verkehrswege:
Genau genommen verfügt Tuathcoille nur über eine einzige größere und gepflasterte Straße, die alte, imperiale Waldstraße, welche von Mòrdrochaid in Meadhon über Deireadh und Àrdaragan nach Trym führt, wo sie zur Alten Küstenstraße wird. In Trym beginnt auch der Weg der Hirsche nach Tarascon durch den Fionncoille, ansonsten verfügt das Lehen nur über ein verworrenes, unüberschaubares Netz ausgetretener Waldpfade, verborgener Wildwechsel und kaum bekannter und schon gar nicht auf Karten verzeichneter Wege. Der Abhaínnban ist nur in seinem Mündungsgebiet schiffbar.


Besondere Örtlichkeiten:
Im Grunde ist ganz Tuathcoille ein einziger geheimnisvoller, verwunschener Ort, bedeckt von dichtem, dunklem Wald, durchrauscht von zahllosen, kristallklaren Gewässern oder durchzogen von stillen, dunklen Seen, welche mächtige Rotholzbäume und knorrige Eichen spiegeln. Am See Loch Lodan liegt außerdem Aryalavalla, die Stadt der Waldfeen Hochwalds. (c) by Immerlan.deAn Naturwundern ist in Tuathcoille zunächst eine Vielzahl außergewöhnlich alter und mächtiger Eichen zu nennen. Für diese Bäume ist das Lehen weit über seine Grenzen hinaus berühmt und die meisten von ihnen sind Ealara, der Grünen Erdenmutter, geweiht.

Die größte Eiche Tuathcoilles ist die Dicke Peigi am Loch Deire, die einen Stammumfang - in Brusthöhe gemessen - von über elf Schritt und eine Höhe von 35,5 Schritt aufweist, dann folgt die kaum kleinere Treasa-Eiche neben dem Drachenschild, einem großen Gasthaus an der Alten Waldstraße und die Lanndarag, die Lanzeneiche bei Trym mit einem Stammumfang von zehn Schritt und einem Kronendurchmesser von 35 Schritt. Der Legende nach trägt dieser Baum schon seit tausend Jahren eingewachsen in seine Borke Teanga, die Lanze des Helden Cuán Cunlá und damaligen Lords von Tuathcoille, die er tief in den Baum stieß, als er halb von Sinnen Ealara und alle Götter verfluchte, weil der Schwarze Tod sein Land und sein Volk mit solcher Grausamkeit heimgesucht hatte.

(c) by Immerlan.deWeitere imposante Eichen des Lehens sind die Fünfdracheneiche an der Grenze zu Meadhon, die achthundert Jahre alte Rabeneiche am Weg der Hirsche, die völlig verkrüppelte und verwachsene Krakeneiche am Loch Ìmmuir, die kaum zwölf Schritt hoch, aber von gewaltigem Umfang und einer noch ausladenderen Krone ist, und die Scradyneiche in dem kleinen Dörfchen Damhàth an der Alten Waldstraße zwischen Àrdaragan und Trym, in deren hohlem Stamm gleich mehrere Koboldsippen leben.

Ein weiteres Naturwunder Tuathcoilles ist der Faodarfelsen, eine Klippe am Nordufer des Abhaínnban, des Weißen Flusses, unweit der Stadt Àrdaragan, der die Form eines Mannes aufweist und mehr wie eine verwitterte Statue, als eine natürliche Steinformation wirkt. Der Sage nach wurde dort vor langer Zeit Iain Faodar, Iain "Könnte-Sein", ein junger Krieger und Tunichtgut des Mac Ciardha Clans, von der erbosten Nymphe des Abhaínnban versteinert.

Zu den übrigen besonderen Örtlichkeiten und Bauwerken Tuathcoilles zählen Caisteal Trym, die mächtige Burg von Trym, die Sgoil Claidhmhnean, die Schule der Schwerter, im Brantempel von Trym und die kleine Stadt Earragal an der Nordküste, deren Mauern, Häuser, Tempel und Schreine, Wehranlagen, Türme und Straßen sich direkt an die Felsen der steilen Klippen klammern.


(c) by Immerlan.deRegionale Flora und Fauna:
Die Pflanzenwelt Tuathcoilles besteht fast ausschließlich aus tiefem Wald, hauptsächlich Mischwald, in dem Laubbäume überwiegen. Charakteristische Bäume des Lehens sind neben dem auch hier vorkommenden, riesenhaften Rotholz zahlreiche uralte Eichen, es gibt jedoch auch Fächerbäume, Wildbirnen, Hain- und Rotbuchen, Weißdorne, Linden und Ulmen, Zuckerahorne - wenngleich auch nicht so viele wie im benachbarten Tarascon -, Königsnüsse und Stechpalmen, und entlang der Flüsse auch Pappeln, Weiden und Erlen. Nadelbäume wie Korniferen, Lärchen und Harzkiefern, Tannen und Fichten findet man nur vereinzelt. Im Schatten der Bäume gedeihen neben Waldgräsern und Seggen auch Moose und Farne, eine Vielzahl von Wald- und Wiesenkräutern, hunderte von essbaren, ungenießbaren oder sogar giftigen Pilzen wie dem Goldpilz oder dem Koboldshut, verschiedene Anemonenarten wie das Vendisröschen, der Moosstern, wilde Erdbeeren, Schlüsselblumen und Winterhauch, Sonnentau und Lorbeerrosen, Preiselbeeren und Wachsmyrthen.

Die Wälder Tuathcoilles sind auch die Heimat zahlreicher Tierarten wie Damwild, Hirsche und Riesenelche, Aurochs und Wildschweine. Auch Branbären, Schattenkatzen, Zimtwölfe und Marder, vor allem Pekans, gibt es hier in großer Zahl. Typisch für die Vogelwelt Tuathcoilles sind Meeresvögel wie Möwen, Meerscharben und Marmelalke an den Küsten, sowie Sing- und Raubvögel, vor allem Smaragdspechte, Tigerwaldsänger, Goldammern, Zeisige und Gimpel, Rubinraben, Liktikas, Waldeulen und Streifenkäuze, Cambrione und Falken im waldreichen Hinterland. Tiere oder Pflanzen, die ausschließlich in Tuathcoille und nirgendwo sonst vorkommen, gibt es nicht, sieht man einmal davon ab, dass kaum an einem anderen Ort Rohas gewöhnliche Eichen solche Ausmaße annehmen, wie hier. Der Riesenelch, das Wappentier Tuathcoilles, ist zwar hauptsächlich im Nachtwald zu Hause, wandert jedoch regelmäßig in die lichteren Wälder des Lehens ein und verbringt die oft strengen Winter seiner gebirgigen Heimat hier in den milderen Tälern. Wie auch in Tarascon züchtet man in Tuathcoille ebenfalls die robuste, kleine Schafrasse der Coille Caoraich.


Vorherrschender Glaube:
In Tuathcoille herrscht zwar wie überall im Herzogtum Hochwald der Zwölfgötterglaube, wobei hier vor allem Anukis, Amitari, Bran und Amur verehrt werden, doch das Druidentum ist noch immer besonders stark vertreten.


Wichtige Tempel:
Im Gegensatz zum benachbarten Tarascon besitzt Tuathcoille keine großen oder bedeutenden Ealaraheiligtümer, sieht man von den zahllosen der Grünen Urmutter geweihten Eichen einmal ab, obwohl die Menschen Tuathcoilles dem alten Glauben mindestens noch ebenso stark verhaftet sind. Der größte - und wegen seiner Schwerterakademie auch weithin bekannte - Tempel des Lehens ist der Brantempel in Trym. Ebenfalls erwähnenswert ist der Amitaritempel von Àrdaragan.


Wichtige Handelspartner:
Der Handel mit den übrigen Lehen Hochwalds sowie dem Rest der Drachenlande ist für Tuathcoille am bedeutendsten. In bescheidenem Maß betreibt das Lehen auch Seehandel, vor allem über die Große Ostmeer Handelsgesellschaft, deren Schiffswerften außerdem die größten Abnehmer von wertvollem Eichenholz aus Tuathcoille sind. Waldhonig, Ocker, Holz und Leder gehen von Tuathcoille aus in alle Welt, ebenso wie Schwertmeister, wie ein altes Sprichwort, gemünzt auf die Tradition der Sgoil Claidhmhnean in Trym, behauptet.



(c) by Immerlan.deWichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Tuathcoille ist, sieht man von ein wenig Sandstein und Ocker einmal ab, arm an mineralischen Bodenschätzen oder Erzen. Die Flüsse Níth und Abhaínnban tragen zwar mit ihren rauschenden Wassern einiges Gold von den Eisenbergen des Nachtwaldes herab, doch der wahre Reichtum und die eigentlichen Schätze dieses Lehens liegen in seinen dichten Wäldern und stattlichen Bäumen, sowie in seinem Wildreichtum und den fischreichen Gewässern des Golfs von Cardossa. Auch einige Edelsteine lassen sich in Tuathcoille finden, etwa Waldherzen, Sonnensaphire, Karneole, Rosenquarze, Falkenaugen, Tulorine und Grünquarze.


Hauptimportgüter:
Eisen und Stahl, sowie deren Erzeugnisse, Salz und Glaswaren, Getreide und Feldfrüchte aller Art, Stoffe und Tuche, Gewürze und Luxusgüter. 


Hauptexportgüter:
Holz, vor allem Eichenholz zum Bau von Schiffen, aber auch andere Hölzer zur Fertigung von allerlei Nützlichem und Schönem, Schnitzwerk, Edelholz wie Lärche und Wildbirne, Harze, Ocker, Papier und Pergament, Leder und Lederwaren, Pelze und Pelzwerk, Waldhonig, pflanzliche Grundstoffe für Gifte und Heiltränke, Fisch und Fischereierzeugnisse, Tran, Bienenwachs und -kerzen.


Sozialstruktur:

In Tuathcoille herrscht wie in jedem Lehen Hochwalds Feudalismus mit zwei Ebenen - an der Spitze steht der Lord des Landes, dann folgen die Häuptlinge der ihm verschworenen Clans und schließlich eine wohlhabende Oberschicht aus reichen Händlern, Schiffseignern und Kaufleuten. Die eher dünne, mit bescheidenem Wohlstand gesegnete Mittelschicht stellen Handwerker und Händler, die sich vor allem in den vier Städten und den größeren Marktflecken sammeln. Der größte und solideste Teil der Bevölkerung Tuathcoilles besteht aber aus freien, doch einfachen Waldbauern, aus Jägern, Imkern, Hirten, Köhlern und Fischern. Schon von jeher gilt das Land im äußersten Norden Hochwalds als Armenhaus der Drachenlande, doch die wenigen Menschen, die hier leben, sind es völlig zufrieden und haben es durchaus zu - wenn auch geringem - Wohlstand gebracht.


Politik:
Stur und eigensinnig wie im mächtigen Nachbarn Tarascon kann man auch hier in Tuathcoille sein, allerdings tut man es für gewöhnlich weniger auffallend. Die Lords von Tuathcoille üben sich seit langem in selbstverständlicher und phrasenloser Diplomatie und schnörkelloser Geradlinigkeit, und lenken die Geschicke ihres Landes mit Umsicht, Stolz und einer gewissen Gelassenheit. In Tuathcoille hat man noch nie Geschäfte um jeden Preis gemacht oder die eigene Unabhängigkeit und Freiheit zugunsten eines vermeintlich besseren Lebens in Frage gestellt.


Geschichte:
Die Historie Tuathcoilles ist bewegter, als man es einem so kleinen, dünn besiedelten Land irgendwo am Ende der Welt und vergessen von den Mächtigen der Immerlande gemeinhin zutrauen würde. Tuathcoille entstand als Lehen, als Tumlad Stechpalm, letzter König Cambrias schließlich vor dem Zorn des Drachen das Knie beugte und das einstige Königreich der Wälder ein Teil Tamarlons wurde. Die ersten Lords von Tuathcoille, das Haus Macoirdagh, waren lange Zeit an der Macht und beherrschten ihr Lehen, da ist sich die Geschichte einig, mit strenger, aber weiser Hand. Über ihre Herrschaft zu Zeiten Tamarlons ist kaum etwas bekannt, geschweige denn, dass Tuathcoille namentlich in den Annalen des Drachenimperiums von sich reden gemacht hätte, es sei denn als Lieferant für süßen Waldhonig und Schnitzwerk... und das sollte auch noch Jahrhunderte so bleiben. Die Große Pest der Jahre 1800 – 1805 VZ wütete entsetzlich in Tuathcoille, verwüstete das Land und entvölkert die Hafenstädte beinahe zur Gänze. Nur schwerste und grausamste Quarantänemaßnahmen verhindern noch schlimmeres. Alte Geschichten wollen wissen, dass die Tuathcoiller Lords in ihrer Not alle Kranken der Küstenstädte auf Schiffe verfrachten ließen, die sie aufs Meer hinausrudern und dort anzünden ließen, auf dass der "Schwarze Tod" nicht mehr zurückkehren konnte.

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Teanga, die Lanze des Helden Cuán Cunlá, die der Legende nach tief in der Borke der Lanzeneiche steckt.



Als die zweite Große Pest im Osten sich zweihundert Jahre später ankündigte, schloss man in Tuathcoille alle Grenzen und Häfen, doch diesmal wurde ganz Hochwald von der Seuche weitgehend verschont. In den Vier-Heller-Kriegen der Jahre 2386 – 2397 VZ ging das alte Herrschergeschlecht Tuathcoilles unter und der Clan Kamron kam an die Macht. Sie waren große Anhänger Brans, des Kriegsgottes und ließen ihm zu Ehren auch den großen Brantempel von Trym errichten und gründeten das Haus der Schwerter dort im Jahr 2425 VZ. Pragmatisch wie alle Nordwäldler, aber durchaus ehrgeiziger und ambitionierter als ihre Vorgänger, machten sich die neuen Lords außerdem daran, etwas aus den "Reichtümern" ihres Lehens zu machen: sie bauten Häfen aus, ließen Schiffe errichten und Handelswege anlegen, gründeten Dörfer und holten Handwerker - vor allem Holzschnitzer, Drechsler, Tischler, Gerber und Kürschner - ins Land. Ihre Bemühungen waren schier unermüdlich und sie sollten alsbald Früchte tragen. Vor allem für Holzschnitzkunst und feinstes Leder, hier vor allem Elchleder, wurde Tuathcoille bis zum Ende des Vierten Zeitalters hin bekannt und berühmt, ebenso wie für seinen unvergleichlichen Honig. Von den gewaltigen Unruhen, die mit dem Untergang des Imperiums von Ûr im fernen Süden und den gewaltigen Zerstörungen der Lande dort einhergingen, wurde Tuathcoille wie ganz Hochwald zunächst kaum erschüttert... beim Einfall des dämonischen Heeres in Kap Taret und dessen Versuch, die Arkana dort in seine Gewalt zu bekommen, zahlten jedoch auch die tuathcoiller Druiden, Waldläufer und Schattenjäger einen hohen Blutzoll, von den einfachen Kriegern und Bogenschützen, die das Land wie alle Lehen Hochwalds zu Hilfe sandte, ganz zu schweigen.

Von den unruhigen Zeiten zu Beginn des Fünften Zeitalters war auch Tuathcoille betroffen, vor allem von den Überfällen der Schwarzen Flotte in den Jahren 5 – 7 FZ, die zweimal innerhalb kürzester Zeit Trym angriffen, die Stadt zur Hälfte niederbrannten und plünderten. Weil man sich noch sehr gut an die Grausamkeit dieser Überfälle erinnerte, verbreiteten die Drachenschiffe aus dem Norden, die zwanzig Jahre später auch vor Tuathcoilles Küsten auftauchten, zunächst gewaltige Angst und großen Schrecken. Zehn Jahre später, ab dem Jahr 30 FZ etwa, begann für Tuathcoille eine Zeit des Aufschwungs. Die Triadestädte hatten sich zur Seehandelsmacht aufgeschwungen und die Große Ostmeerhandelsgesellschaft gegründet – und sie brauchten Schiffe, Schiffe und noch mehr Schiffe, was dazu führte, das Eichenholz aus Tuathcoille zu einem heiß begehrten Handelsgut wurde. Ab dem Jahr 100 FZ etwa, als die Handelsgesellschaft auch Kontore in Hochwald einrichtete, begann wie überall im Herzogtum, auch in Tuathcoille eine neue Zeit. Feines Leder und Honig, allerlei Holzerzeugnisse – nach wie vor noch immer Bauholz für Schiffe, aber auch Schnitzwerk, Edelhölzer, allerlei Harze, Terpentin, verschiedene Rinden, Ocker, Papier und Pergament, Pelze und Pelzwerk, Waldhonig, Bienenwachskerzen, Heilkräuter und vieles mehr gingen von nun an aus Tuathcoille in aller Herren Länder und wurden weit über die Grenzen des kleinen Lehens hinaus berühmt und begehrt. Für Tuathcoille begann die emsige Zeit des Aufschwungs, die bis zum Jahr 377 FZ anhalten und dem Lehen einigen Wohlstand bescheren sollte.

In jenem Jahr brach Amurs Zorn über die Nordküsten Hochwalds – und damit vor allem Tuathcoille – herein, eine gewaltige Flutwelle, die eitel Chaos und Zerstörung hinterließ, als sie wieder abgeflossen war. Der Wiederaufbau sollte mehr als zwanzig Jahre in Anspruch nehmen. Knapp dreißig Jahre später wurden die gesamten Drachenlande von vier aufeinanderfolgenden schlechten Sommern und harten Wintern heimgesucht, die man in Tuathcoille dank der dichten Wälder und ihres Wildreichtums relativ unbeschadet überstand. Vom Aufruhr des Jahres 508 FZ, als der Drachenthron in Lair Draconis aus heiterem Himmel eine uralte Prophezeiung der Drachenkönige zu erfüllen schien und sang, bekam man in Tuathcoille, das nach eigener Aussage schon immer "noch hinter dem Ende der Welt" lag, so gut wie nichts mit. Erst Wochen später drangen Gerüchte und Gerede bis in die nördlichen Wälder Hochwalds. Dort hält man es traditionell zwar meist mit dem Morair, in diesem Fall aber ganz besonders – jeder Tuathcoiller würde wohl lieber stehend sterben als einen neuen Dracayren auf dem verwaisten Thron zu sehen.


Einflussreiche Familien und Personen:

Noisin Feuerflügel, Königin der Waldfeen Hochwalds
Callanáin von Meaniver, Erzpriester Brans und ein berühmter Schwerttänzer, Leiter der Sgoil Claidhmhnean in Trym
Sibéal Grünhaar, genannt die Sperlingkönigin, Gesegnete der Amitari im Amitaritempel von Àrdaragan
Meilyr von Ros Liadh, ein junger Eichenpriester
Eiderscéil der Weise, ein Gelehrter und Sterndeuter in Deireadh
Ailís Dubh, auch genannt die "Schwarze Ailís", eine berühmt berüchtigte Kräuterfrau, Heilerin und angebliche Hexe, die abgeschieden irgendwo am Loch Ìmmuir mit nicht weniger als zwölf Katzen lebt, von denen eine jede den Namen eines Gottes oder einer Göttin trägt
Comán Mac Corcrain, Lord der Schiffe von Tuathcoille, Kapitän der Mantikor
Ailill Eisenherz, Kapitän der Silberkrake
Labhradha der Schwätzer, Kapitän der Roten Nymphe
Dubhgal Mac Ciardha, Ealdorman der Großen Ostmeerhandelsgesellschaft und Vorsteher des Kontors in Trym
Seán Buan, auch Seán der Lange, bekannter Schiffbauer in Trym
Umma Póilín, Wirtin des Gasthauses Roter Bär in Trym,
Buttermere, Wirt des Drachenschildes an der Alten Waldstraße
Das große Furunkel, stadtbekannter, jedoch bisher unfassbarer Bettler, Dieb und Halsabschneider in Trym
Feardorcha, genannt der "Schwarze Mann", ein Räuber und Geächteter, der vor allem an den Grenzen Hochwalds zum Nachtwald und zu den Ordenslanden sein Unwesen treibt
"Des Schwarzen Manns Brut", Feardorchas Bande von Gesetzlosen, bestehend aus dem Hässlichen Chett, Steinschlange, dem Linkshändigen Lorcàn, Flüster-Finn und der Bezaubernden Meallà


Regionale Fest- und Feiertage:
In Tuathcoille gelten, wie überall im Herzogtum Hochwald, die Hohen Festtage des Zwölfgötterglaubens, vor allem aber natürlich Amitaris (Erntedank, 24. Erntemond), Anukis (Große Jagd, 3. Nebelfrost), Brans (Tag der Schwerter, 12. Nebelfrost), Shenrahs (Sonnenfeuer, 1. Beerenreif), Faêyris (Lichtweihe, 2. Eisfrost), Amurs (30. Eisfrost) und Sils Hochtage (8. Erntemond, Tag der Schmiedefeuer). Da das Druidentum jedoch noch stark vertreten ist, werden vielerorts auch die acht großen Ealarafeste des Zwölfmondes gefeiert. Besonderen Stellenwert nehmen allerorts Mean Geimhridh, die Wintersonnenwende am 21. Langschnee und Mean Samhraidh, die Sommersonnenwende am 21. Goldschein ein.


Regionale Währungen und Maße:

Es gelten die Allgemeinwährung und die allgemein üblichen Maße.

 

Das Lehen Tuathcoille
Die Morairmarg


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