~ Azurien ~

 

Der Bar el-Atbár oder Blutfluss


 
Der Bar el-Atbár ist die Lebensader Azuriens und für die Menschen der Südlande gar ein "Geschenk der Götter", denn er bringt ihnen kostbares Wasser, das zahllose Tausendschritt öder Wüste in ein grünes Paradies verwandelt. Der Bar el-Atbár entspringt im Ildorel, dem großen Binnensee im Herzen des Kontinents der Immerlande und fließt dann über zweitausend Tausendschritt weit durch Salzebenen, gewaltige Sümpfe, Savannen, hartes Felsgestein und endlose Wüsten, bis er bei Naggothyr in die Große Perlenbucht und das Südmeer mündet. Der Bar el-Atbár übersteht wie kein zweiter Fluss die extreme Hitze und den Mangel an Regen, und hat so in Azurien die längste Oase der Immerlande geschaffen. Blutechsen und Gurwarane leben in seinen Fluten, und die Streifen fruchtbaren Landes links und rechts seiner Ufer sind ein wahres Paradies: große, farbenprächtige Blütendolden, von so betörendem Duft wie eine Haremsschönheit, wachsen zwischen Dattel- und Honigpalmen, Feigen-, Orangen- und Mandelbäumen. Blutschilf und Elefantengras, Maulbeerfeigen und Mastihabäume, Wiliwilis, Acujas und Ahnenbäume drängen sich an seinen Ufern, und Nalinis schwirren wie juwelenbesetzte Lichter zwischen dem dichten Grün. In den Bäumen singen Vögel in hundert Farben, haarige Spinnen so groß wie Topfhelme kleben an ihren schlanken Stämmen und kreischende Affen mit seidigen Fellen hangeln sich geschickt von Palme zu Palme oder durch die ausladenden Kronen der Baobabs. Sulas, Warthogs, Quachas, Njassarinder, Silbergnus und zahlreiche Antilopen und Gazellen kommen an freien Uferstellen an den Fluss, um zu trinken und landen nicht selten im Magen einer gefräßigen Blutechse - überall sieht man die gewaltigen Reptilien auf langen Sandbänken und an sonnenbeschienenen Uferböschungen.


Der Bar el-Atbár
Der Bar el-Atbár südlich von Culuthux

 

Im Norden Azuriens, an der Mündung der Zanayadahud - oder Grauschlange - in den Bar el-Atbár, teilt sich der Strom in viele kleinere Flussarme auf, zwischen denen Lagunen und Seen liegen, und erschafft so den Suth, was im alten Hôth "Hindernis" bedeutet. Der Suth ist ein riesiges Überschwemmungsgebiet und eine seenreiche Sumpflandschaft, deren Größe einem ständigen Wandel unterworfen ist, da sie von Regenfällen und Schmelzwasser aus dem südlichen Wyrmschwanz abhängt. Die wichtigsten Seen dieses Sumpfes sind der Nkhata, der Rukwa und der Shambe. Der Suth ist ständig überflutet und mit schwimmenden Wasserpflanzen wie Papyrus bedeckt, was dem Sumpf das Aussehen, eines wogenden, grünen Meeres verleiht, auch sind sowohl die Lagunen, als auch die Seen selten mehr als vier Schritt tief. Hier ist die Heimat unzähliger Tiere. Es gibt sowohl große Pflanzenfresser, als auch zahlreiche Räuber, eine unüberschaubare Anzahl von Fischen und Wasservögeln, und viele Insekten, vor allem die gefürchteten Blutfliegen, welche den Suth so gefährlich machen. Nur die wenigsten Reisenden oder Abenteurer wagen sich zu Fuß, auf einem Schiff oder gar einem Floß durch den gewaltigen Sumpf. Erstens, weil die schiffbaren Wasserarme ständig ihre Lage zu verändern scheinen und zweitens, weil Schwärme von Blutfliegen jedes Eindringen in den Sumpf zu einem lebensgefährlichen Unterfangen machen. Die winzigen, doch äußerst aggressiven Stechmücken fliegen ihren Opfern in Nasen und Ohren, um dort Hunderte winziger Eier abzulegen. Sind die Larven nach nur wenigen Stunden geschlüpft, fressen sie sich von innen nach außen durch Gehirn und Augen, und bereiten ihrem Brutwirt so einen qualvollen Tod unter unerträglichen Schmerzen. Trotz dieser Gefahren haben schon einige versucht, den Suth zu durchqueren, und manche gar, ihn zu erforschen - doch nur den wenigsten ist es bisher gelungen und meistens kehren wagemutige Abenteurer, die sich in ihn hineinwagen, nicht mehr zurück.

Südlich des Suth durchfließt der Bar el-Atbár die Ebenen Azuriens ohne weitere Zuflüsse, scheidet gleichsam die Wüstengebiete des Westens von den Savannen des Ostens, mancherorts als breiter, gemächlicher Strom, an anderen Stellen als wild schäumender Wasserlauf. Immer jedoch bringt er kostbares Nass in die trockenen, endlosen Weiten des Südens. Dennoch - der Streifen anbaufähigen Landes zu beiden Uferseiten des Blutflusses ist südlich von Mar'Varis selten breiter als fünfzig Tausendschritt, fließt der Strom durch altes Urgestein, setzt die Vegetation oft fast ganz aus. Bei Naggothyr mündet der Bar el-Atbár schließlich nach seinem langen Lauf durch Wüsten und Ödnis in einem breitem, fruchtbarem Delta ins Meer - ein weites, endloses, wasserreiches Gebiet, das sich über viele Tausendschritt rund um die Stadt Naggothyr und die Mündung des Flusses erstreckt. Bar el-Atbár, der klare Fluss, hieß dieser Strom einst in der alten Sprache der Südvölker. Doch nach der Schlacht von Samara, als das Blut Hunderttausender Gefallener seine Wasser tagelang rot färbte, wurde er, zumindest in der Allgemeinsprache, nur noch Blutfluss genannt, und dieser Name ist ihm bis heute geblieben.


(c) by Immerlan.deLage:
Der Bar el-Atbár oder Blutfluss entspringt im südlichen Ildorel und fließt über viele, viele Tausendschritt weit von Nord nach Süd durch ganz Azurien, bis er schließlich bei Naggothyr ins Südmeer mündet. Er ist der einzige Ablauf des Ildorelsees im Herzen der Immerlande.


Wichtige Städte und Dörfer:
Am Blutfluss liegen allein drei der fünf großen azurianischen Stadtstaaten - Naggothyr, die Prächtige, im Delta des Bar el-Atbár gelegen,  Culuthux, etwa auf halber Strecke zwischen Naggothyr und Mar'Varis, und Mar'Varis selbst südlich des Suth auf Höhe der Daharberge. Außerdem finden sich am Blutfluss noch die kleineren Oasendörfer und Ansiedlungen Sen'afe, Nazret, Dimnat Chadir, Tenasserim, Sabratha, Calatañazor und Qula, Tadmor, die "Stadt der Palmen" und Medina Azahara.


Handelswege:
Der Bar el-Atbár ist neben der Shakh, die an seinem Westufer entlang führt, ein wichtiger Handelsweg. Von Sen'afe am Südrand des Suth bis Naggothyr in seinem Delta ist der Fluss durchgehend schiffbar, ebenso wie an seinem Oberlauf in den Herzlanden zwischen Ildala und Caer Torrelobar. Für Schiffe mit wenig Tiefgang, Flöße und Boote ist zwar auch der Suth theoretisch passierbar, allerdings ist es nicht ratsam und lebensgefährlich dazu, ihn durchfahren zu wollen. Nicht nur, dass man sich vor den allgegenwärtigen Blutfliegen schützen muss, auch die Fahrrinne muss man genau kennen, um nicht unversehens auf Grund zu laufen, da der Wasserstand im Sumpf nie gleich bleibt und nur wenige Flussadern, Lagunen und Seen genug Tiefe besitzen, um sie mit einem Schiff gefahrlos zu durchqueren. Die meisten Güter, die auf dem Bar el-Atbár hin und her transportiert werden, werden daher in Caer Torrelobar oder Sen'afe von Kamelen auf Schiffe - oder umgekehrt - verladen, um den gefährlichen Suth auf der Shakh an seinem Westrand zu umgehen.

 

Das Sphinxentor
Die Sphinxen von Nazret



Besondere Orte:

Als besondere Orte am Blutfluss gelten der Suth, eine ausgedehnte Sumpflandschaft voller Lagunen und flacher Seen, die kaum schiffbar ist und an der Einmündung der Grauschlange oder Zanayadahud in den Bar el-Atbár liegt, sowie das Sphinxentor südlich von Nazret, das ohne Zweifel eines der gewaltigsten und schönsten Bauwerke der Immerlande darstellt und auf Roha auch zu den Weltwundern zählt.


Tier- und Pflanzenwelt:
Im und am Bar el-Atbár herrscht üppige Vegetation in den sonst eher trostlosen azurianischen Landen, entsprechend vielfältig und bunt sind auch die Pflanzen- und die Tierwelt im und an diesem großen Strom. Hauptsächlich wachsen an den Ufern zu beiden Seiten Blutschilf, Papyrus und verschiedene Palmenarten wie Kokos-, Honig- und Dattelpalmen, es gibt jedoch auch Halfa- und Elefantengräser, Flammen- und Ahnenbäume, Acajus, Khayas, Amarulas, Karuben, Orchideen und Bromelien, Sonnenfanfaren, Maulbeerfeigen, Mastihabäume und Wiliwilis. Zudem werden am  Blutfluss in großen Plantagen und herrlichen Gärten Rotbusch, Datteln und Mandeln, Südfrüchte wie Orangen, Bananen, Melonen, Zitronen und Ananas, Reis, Hirse, Amaranth und verschiedenste Gewürze angebaut.

(c) by Immerlan.deCharakteristische Tiere des Bar el-Atbár sind die gewaltigen Blutechsen, die nur in diesem Fluss und im Suth vorkommen. Daneben sind Rinjanons, Gurwarane, hunderte verschiedener Fischarten und zahlreiche Vögel wie Silberreiher, Kronenkraniche, Schilfreiher, Schlangenhalsvögel, Totengräber, Schlangenadler und Pararuas hier beheimatet. Auch findet man hier Shenrahlöwen, Njassarinder, Silbergnus, Hyaenas, Kattamure, Langhälse und Azurianische Elefanten, Schlangen wie die Obsidian- und die Smaragdmamba und noch viele weitere. Es gibt Azurianische Dreihörner, Löwenmangusten, Halbmondantilopen, Sulas, Tschakmas, Thrills und Harlekinaffen, Seidenmäntel, Silbergalagos, Smaragdagamen und Palmengeckos, Spinnen wie Dattelwolf und Fellspinne, Rote Asamaras, Opkapis und Dikdiks, Defassas, Kudus und Meerkatzen, Wüstengänse, Surillas und noch viele, viele mehr.


Wichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Der einzige wirkliche Bodenschatz des Bar el-Atbár ist der Boden an beiden Flussufern selbst, der durch seine lebensspendenden Wasser zu den fruchtbarsten und ergiebigsten der ganzen Immerlande zählt.

 

~ Zurück ~

 

DSGVO