~ Die Edelmetalle der Immerlande ~

 

An dorcha ÒrDunkelgold oder An dorcha Òr

Dunkelgold zählt zu den seltensten aller edlen Metalle der Immerlande, da es bisher nur an einem einzigen Ort gefunden wird, was es rar und überaus kostbar macht. Es ist dem gewöhnlichen Gold in vielem ähnlich, aber widerstandsfähiger als dieses. Es ist korrosionsbeständig und auch Laugen, Säuren, Königswasser und Quecksilber können ihm nichts anhaben. Es lässt sich allerdings genauso leicht bearbeiten und hat die gleiche, relativ geringe Schmelztemperatur und Härte. Wie auch das Gold kommt es gediegen vor, allerdings nur als Bergdunkelgold. An dorcha Òr ist von ebenso schönem Glanz wie Gelbgold, doch sein Schimmern und Strahlen ist ungleich weicher und wärmer und seine Farbe ist, wie es sein Name schon verrät, sehr viel dunkler, als die gewöhnlichen Goldes.

 Im Gegensatz zum herkömmlichen Gelbgold wird Dunkelgold nicht zum Prägen von Münzen verwendet, sondern ausschließlich zur Fertigung edler und schöner Geschmeide, zur Verzierung und Ornamentik in Tempeln und Palästen, oder zur Herstellung kostbarster Gegenstände.  In Hochwald, woher es stammt, wird es gelegentlich auch Drachengold genannt, weil die Herrscher der Dracayrens eine besondere Vorliebe für das seltene und schöne Edelmetall hatten, und zahllose wundervolle, prächtige Kleinode und Kostbarkeiten daraus fertigen ließen, etwa die Krone der Königin Rhaela oder die Totenmaske Assuatanays. Berühmt sind auch die Dunkelgoldhallen der Stadt Ionbhar-àir im Herzogtum Hochwald, eine uralte hölzerne Festung und eine Halle, welche vollkommen aus mächtigem Rotholz und Einlegearbeiten aus Dunkelgold besteht.


Fundort:
Dunkelgold wird nur und ausschließlich in den Airgead Beann in Hochwald in den Drachenlanden gefunden und abgebaut.

 

GoldGold


Gold ist eines der edlen Metalle und vielen Völkern und Kulturen gilt es sogar als edelstes und kostbarstes von allen. Es ist von auffallend glänzender gelber Farbe, strahlend wie die Sonne selbst. Es ist Shenrah, dem Gott der Sonne und Höchsten der Zwölf geweiht und heilig, steht für Wärme und Licht, und symbolisiert die Macht der Sonne ebenso wie Reichtum, Kraft und Herrscherwürde. Es wird gediegen, also als Element, in der Natur gefunden, lässt sich leicht bearbeiten und korrodiert nicht. Wegen der Beständigkeit seines Glanzes, seiner Seltenheit und auffallenden Schwere ist es schon von jeher begehrt und wird unter nahezu allen Völkern hoch geschätzt. Begleitet von zahllosen Mythen und Legenden wuchsen Ruf und der Reiz des Goldes durch die Zeitalter und alle Kulturen der immerländischen Völker bis in die heutigen Tage. Die Gier nach Gold ist immer wieder Grund für Waffengewalt, Plünderungen und Eroberungszüge und Gold hat, wie wohl kaum ein anderes edles Metall, eine bewegte Geschichte hinter sich. Ob als ritueller Kultgegenstand oder als Totenbeigabe, ob als wertvollste Münze oder als kostbares Kleinod, als verschollener Schatz oder Königskrone... im Namen des Goldes wurden und werden Kriege geführt und beschwerliche Reisen in unbekannte Gefahren unternommen. Drachen horten es in ihren Schätzen und zahllose Helden, Abenteurer oder Schatzsucher fanden und finden wegen ihm den Tod. 

Gold ist das Edelmetall für Schmuck und edlen Zierrat schlechthin, denn es lässt sich leicht verarbeiten, besitzt eine verhältnismäßig geringe Härte und Schmelztemperatur und lässt sich gut mit anderen Metallen legieren. Vermischt mit Kupfer ergibt es Rotgold, mit Silber, Zink oder Nickel hingegen Weißgold. Gegenüber Säuren und Laugen ist Gold sehr beständig, lediglich mit Königswasser und Quecksilber kann es aufgelöst werden.  Reines Gold wird nach Berggold und Flussgold unterschieden. Ersteres wird tief unter Tage in den Gebirgen und Bergländern der Immerlande, welche Goldvorkommen besitzen, abgebaut, letzteres aus Flüssen und Seen gewaschen, wo es in kleineren und größeren Klumpen vorkommt.

Seine extreme Dehnbarkeit ist legendär, so kann man es mit Geduld und Kunstfertigkeit zu hauchdünnen Goldblättern hämmern oder eine Unze Gold – entspricht 31,1 Gran – zu einem Goldfaden von über fünfzig Tausendschritt Länge ausziehen, ohne es zu zerreißen. Mit der nötigen Kunstfertigkeit und Technik kann ein fähiger Goldschmied dieses Edelmetall in nahezu alle nur erdenklichen Formen bringen.  Ob Ringe, Ketten oder Torquen, Diademe, Kronen, Halsreife, Armspangen, Broschen und Fibeln, Anhänger, Ohrringe, Anstecknadeln, Haarkämme und Spangen oder sonstige edle Geschmeide - aus Gold lässt sich hier wirklich alles fertigen. Doch nicht nur zu Schmuck, auch zu allerlei anderen kostbaren Gegenständen und zu prachtvollem Zierrat und allerlei Prunkgegenständen wird dieses Metall verarbeitet, vor allem zu glänzenden Ornamenten, Goldgarn und –perlen zur Verzierung edler Gewänder, zu Schalen, Kelchen, Schatullen und wertvollen Einlegearbeiten, zu Kultgegenständen, Masken und Totenmasken, Zeptern und Kronen, als Zier und Dekor für Prunkwaffen, Rüstungen und vieles, vieles mehr.  

Als Gold, das besonders kostbar und hochgeschätzt ist, werden im allgemeinen Sprachgebrauch längst auch ganz andere Dinge bezeichnet, die mit dem Edelmetall so gut wie gar nichts gemein haben, aber dennoch für ebenso wertvoll erachtet werden. So nennt man Naphtha gelegentlich auch "Schwarzes Gold" und Marmor, Porzellan oder Elfenbein "Weißes Gold". Honig und Uisge hingegen nennt man auch "Flüssiges Gold" und Bernstein das "Gold des Nordens." Es gibt Redewendungen die auf das Metall gemünzt sind, etwa "ein Herz aus Gold" haben, sich eine "goldene Nase verdienen" oder "goldrichtig liegen" und schließlich "Hände aus Gold" besitzen. Goldschmiede sind Kunsthandwerker, die neben Gold meist auch andere Metalle wie Silber,  Platin und Yalaris zu Schmuck verarbeiten, während Goldschläger nur und ausschließlich Blattgold herstellen und Vergolder dieses dann verarbeiten.


Fundorte:
Gold kommt praktisch überall in den Immerlanden vor, doch nicht allerorts wird es auch abgebaut oder an Flussläufen ausgewaschen. Die reichsten Goldvorkommen gibt es in den Immerlanden im hohen Norden, vor allem im Wolkenthron, aber auch in den gesamten Ost- und Drachenlanden, in Azurien, auf den Sommerinseln und in den Elbenlanden.

 

KupferKupfer

Kupfer ist neben Gold, Silber und Zinn wohl eines der ersten Metalle, welche allen Völkern der Immerlande, nicht nur den Zwergen bekannt waren. Da es leicht zu verarbeiten, relativ weich, gut formbar und zäh ist, fand es schon vor tausenden von Jahren zur Zeit der Gründerrassen vielseitige Verwendung.  Kupfer zählt außerdem wie auch Silber und Gold zu den Münzmetallen. Kupfer lässt sich außerdem auf vielfältigste Weise nutzen.  Aufgrund seiner warmen rötlichbraunen Farbe und seines starken Glanzes ist es natürlich ein begehrtes und beliebtes Material zur Herstellung von Schmuck und Zierrat aller Art, doch aus Kupfer werden auch noch eine ganze Reihe verschiedenster anderer Dinge hergestellt.

Drähte, Werkzeuge und Bleche für Dächer etwa – berühmt sind hier vor allem die Kuppeldächer der Zwiebeltürme Cap Arduns, das nicht umsonst auch die Kupferstadt genannt wird. Auch Regenrinnen und Traufen werden aus Kupfer gefertigt, ebenso wie Rohre und Rinnen. Außerdem ist Kupfer ein beliebtes Material zur Herstellung von Gefäßen und Geschirren aller Art, vor allem Kannen, Schalen und Kessel, Pfannen und Töpfe. Auch Badezuber werden mancherorts aus Kupferblech gefertigt, ebenso wie Zierbeschläge, Drähte, alchemistische Gerätschaften und vieles, vieles mehr.

Kupfer ist auch Bestandteil von drei möglichen Legierungen, so ergeben Kupfer und Zink Messing, Kupfer und Zinn hingegen Bronze, und mit Zink und Nickel lässt sich das sogenannte Narrensilber herstellen. Kupfererze sind in den Immerlanden recht häufig, doch gediegen, also in reiner Form, kommt das Metall eher selten vor. Kupfer ist zudem korrosionsbeständig, bildet jedoch, wird es Wind und Wetter ausgesetzt, mit der Zeit eine Patina, deren Farbe sich mit den Jahren ändern kann. Nach anfänglicher Brauntönung in unterschiedlichen Nuancen wird dieser Belag, der aus Kupfersalzen und Malachit besteht, allmählich so charakteristisch grün bis blaugrün und schützt das Metall vor Rost.
 

Fundorte:
Kupfer lässt sich beinahe überall in den Immerlanden finden, besonders reiche und große Lagerstätten gibt es in den Ost- und Drachenlanden, in Laigin, Normand, Ardun und den südlichen Herzlanden sowie in Azurien.

 

MondsilberMondsilber


Mondsilber ist ein sehr seltenes, sehr reines und ganz und gar einzigartiges Edelmetall der Immerlande, das ob seiner Schönheit hoch geschätzt wird und sehr begehrt ist. Mondsilber kommt ausschließlich gediegen vor – tief in den Elbenlanden, im Mondsichelgebirge, liegen Silberadern dicht an der Oberfläche und schimmern zwischen zerklüfteten Felsen und Gestein hindurch. Jahrhunderte über Jahrhunderte badeten die beiden Monde Caidfaêr und Lorfaêr diese Silberadern in ihrem blassen, kühlen Licht, bis Mondsilber aus ihnen entstand – als hätten die Erze etwas vom Glanz und Leuchten der nächtlichen Himmelsgestirne eingefangen. Mondsilber ist gewöhnlichem Silber zwar in vielem ähnlich, besitzt in etwa die gleiche Härte und Schmelztemperatur, lässt sich aber noch ein wenig besser verarbeiten und schimmert und strahlt überdies in prächtigem Mondlichtglanz.


Die Gold- und Silberschmiede der Elben stellen aus Faêraris, wie sie es nennen, vornehmlich Schmuck und edle Geschmeide her, kunstvoll verschlungene Diademe, Halsreifen und Armspangen, zierliche Ringe und versilberte Ohrspitzenkappen, Fußkettchen und ähnliches. Aber auch andere Dinge, wie kostbare Kelche und Schalen, Spiegel, Haarspangen, Schatullen, Phiolen und Spielfiguren werden aus Mondsilber gefertigt und es dient auch als edler Beschlag für Schwertscheiden und allerlei Verzierungen an Köchern für Pfeile, Gürtelschnallen, Medaillons, Umhangfibeln oder prächtige Rüstungen. Da es ausschließlich in den Elbenlanden vorkommt und abgebaut wird, und in den übrigen Immerlanden nur sehr selten zu bekommen ist, zählt Mondsilber ob seiner Seltenheit zu den wertvollsten und kostbarsten  Edelmetallen überhaupt - nur wenige Silberschmiede anderer Völker bekommen es je zu Gesicht, geschweige denn als Werkstoff in die Finger.


Fundorte:

Mondsilber wird im Mondsichelgebirge in den Elbenlanden abgebaut. Bis zum Ende des Vierten Zeitalters war es in den übrigen Immerlanden, vor allem aber in den Rhaín- und Herzlanden ein äußerst begehrtes Handelsgut, doch seit dem Großen Krieg und der Verhüllung der Elbenlande ist es kaum noch außerhalb der Grenzen des Schönen Volkes zu bekommen und exorbitant teuer.

 

PlatínaPlatína


Platina, mancherorts südlich des Rhune auch schlicht Platin genannt, ist eines der seltensten  - und kostspieligsten – Metalle der Immerlande. Zudem ist es auch das schwerste aller bekannten Edelmetalle, denn schon ein kleiner Kubus von einer Handspanne Länge wiegt weit mehr als fünfzig Stein. Platin kommt gediegen, das heißt in elementarer Form in der Natur vor. Es ist für gewöhnlich sehr rein und immer korrosionsbeständig wie alle Edelmetalle. Wie Gold reagiert es jedoch auf Königswasser, einer Mischung aus konzentrierter Salz- und Salpetersäure. An Härte und Widerstandskraft wird Platin ansonsten nur noch vom Wahrsilber übertroffen. Seine Färbung ist gräulich-weiß und sein Glanz eher ein mattes Schimmern. Platin ist nicht leicht zu verarbeiten, denn es stellt hohe Ansprüche an die Kunstfertigkeit eines Schmiedes und seine Schmelztemperatur ist extrem hoch, doch dafür lässt es sich hervorragend mit bestimmten anderen Metallen legieren, die es beständiger und widerstandsfähiger macht, es lässt sich leicht färben und ist extrem dehnbar und biegsam. Da Platin hauptsächlich im Norden vorkommt und sowohl selten, als auch teuer ist, wird es hauptsächlich von zwergischen Schmieden verarbeitet und gelangt nicht in großen Mengen in die Essen anderer Völker. Die Grauzwerge Immerfrosts und die Eisenzwerge des Wolkenthrons stellen viel Platinschmuck her, der weit über die Grenzen ihrer unterirdischen Reiche hinaus bekannt und berühmt ist und für den in vielen Menschenländern hohe Preise erzielt werden. Auch wertvolle, besondere Kultgegenstände werden aus Platin gefertigt, ebenso wie Spiegel und einige alchemistische Gerätschaften sowie Schmelztiegel für die Glasherstellung. Als Rüstungsmetall eignet es sich aufgrund seiner außergewöhnlichen Schwere leider überhaupt nicht.


Fundorte:
Platína kommt ausschließlich im Norden der Immerlande vor, zumindest wurde es bisher nur dort gefunden und wird auch nur im Norden, vornehmlich von den Zwergen, abgebaut. Die reichhaltigsten Vorkommen liegen hierbei in den Gebirgen Immerfrosts und im Wolkenthron, in Normand und Laigin.

 

QuecksilberQuecksilber


Über die Zugehörigkeit von Quecksilber zu den Edelmetallen der Immerlande streiten sich Schmiede, Metallurgen, Alchemisten und Gelehrte schon seit das Metall – oder was immer es sonst sein mag – entdeckt wurde. Quecksilber ist nämlich flüssig und nur in den höchsten, eisigsten Lagen des Wolkenthrons oder den bitterkalten Gletschern Immerfrost trifft man es immerhin im halbfesten Aggregatszustand an. Da es in der Natur gediegen, also in reiner Form vorkommt, zählt man es dennoch zu den Edelmetallen und es ist die einzige flüssige Substanz, die als Mineral anerkannt wird.

Quecksilber besitzt eine extrem hohe Oberflächenspannung, was bewirkt, dass es nicht auseinanderläuft und sich verteilt oder versickert wie Wasser, sondern einzelne, flache Tropfen bildet. In der Schmiedekunst und Metallurgie besitzt reines Quecksilber kaum Bedeutung. Es sind zwar Legierungen mit Gold bekannt, die vornehmlich zum Feuervergolden verwendet werden, bei dessen Prozess das Quecksilber verdampft, doch rein lässt sich das seltsam lebendig erscheinende Metall zum Schmieden von Waffen oder Gegenständen nicht verwenden. Für die Alchemisten zählt es allerdings neben Schwefel und Salz zu den grundlegenden Elementen und sie stellen alle möglichen und unmöglichen geheimnisvollen Dinge damit an. Unter anderem gewinnen sie Quecksilber durch das Verreiben von Zinnober und Essig oder über die Sublimation durch das Erhitzen von Zinnober.

Auch so manche Heilkundigen benutzen Quecksilber, das jedoch nur in winzigen Mengen verabreicht werden kann, da es an sich hochgiftig ist. Sie heilen damit spezielle Leiden, etwa das Brennen oder die Azurianerkrankheit. Auch Gerber und andere Handwerker verwenden Quecksilber oder Quecksilbersalze, bezahlen dafür jedoch nicht selten mit ihrer Gesundheit, werden sie nicht regelmäßig entgiftet. Quecksilber lagert sich im Körper ab, es genügt schon, die Dämpfe einzuatmen (wo von so mancher Alchemist ein Lied singen kann). Seine Giftigkeit fordert auch immer wieder Todesopfer unter all jenen, die mit diesem seltsamen Material arbeiten.

Fundorte:
Quecksilber und Zinnober gehören zusammen wie die Henne und das Ei, und vermutlich kann noch nicht einmal der Weiseste tatsächlich sagen, welches von beiden zuerst dagewesen wäre. Es wird vor allem im Norden der Immerlande, in Immerfrost, dem nördlichen Dunkelwald, in Ardun, Normand, auf Barsa und in Laigin und dem Frithland abgebaut.

 

RashanRashan


Rashan ist versteinertes Drachenblut und existiert nur an einem einzigen Ort in den Immerlanden, im Yorundar, jenem Gebirge an der Rubinküste, auf das der Leib Mhyarhukamaos, der Goldenen,  Urmutter der Drachen, einst niederstürzte, als sie mit dem Dunklen um die von ihm verdorbenen Drachen kämpfte und dabei starb. Ihre Knochen versteinerten zwischen Felsgraten und schroffen Gipfeln, ihr Blut aber sickerte in die trockene Erde und wurde im Lauf der Jahrhunderte zu Rashan. Dunkel und rötlich wie geronnenes Blut ist auch seine Farbe, gesprenkelt mit glühend goldenen und kupfrig leuchtenden Einschlüssen. Rashan zählt zu den Edelmetallen, da es gediegen vorkommt und extrem witterungs- und korrosionsbeständig ist. Es rostet und oxidiert nicht, noch verfärbt es sich oder läuft an, wie es so manch andere Metalle tun. Abgesehen davon ist Rashan gegen alle bisher bekannten Säuren und Laugen oder sonstigen alchemistischen Elixiere vollkommen immun, es lässt sich in nichts auflösen und hat eine hohe Schmelztemperatur. Man sagt ihm auch nach, dass es launisch bei der Verarbeitung sei und man dabei so vorsichtig und behutsam mit ihm umgehen müsse wie mit einem Drachen, damit es sich überhaupt erhitzen und hernach schmieden lässt. Rashan lässt sich jedoch, ist es einmal in die gewünschte Form gebracht, sehr gut schärfen, härten, tempern, polieren und walzen oder hämmern, auch gibt es hervorragende Klingen ab.

Das wirklich Einzigartige und Besondere an diesem Metall sind jedoch nicht seine äußerlichen Eigenschaften, sondern die ungewöhnliche Macht, die in seinem Inneren verborgen liegt, begründet im Drachenblut aus dem es entstand. Denn Rashan allein besitzt die Fähigkeit, jegliche Form arkaner Magie in seiner Nähe zu unwirksam machen. In seinem Wirkungsbereich kann kein arkaner Zauber gleich welcher Art gewoben werden, jegliche arkane Magie wird vollkommen neutralisiert. Ein Magiebegabter, ganz gleich ob Zauberer, Magier, Hexer oder Asarlai kann in der Nähe von Rashan weder sein Mana regenerieren, noch darauf zugreifen, im Gegenteil – die allermeisten Magier spüren Rashan auch körperlich und empfinden es als äußerst unangenehm. Viele von ihnen reagieren mit Übelkeit, Schwindel, starken Kopfschmerzen und großer Unruhe auf die Nähe dieses ungewöhnlichen Metalls. Rashan wirkt jedoch nur auf arkane Magie und nur in einem gewissen Umkreis, wobei gilt, dass der Wirkungsbereich umso größer wird, je größer auch der Gegenstand aus Rashan ist, von dem dieser Bereich ausgeht. Es benötigt allerdings nicht einmal große Mengen des Metalls, um arkane Zauberkräfte zu bannen – schon ein Ring oder ein Stück Rashanerz von der Größe eines Taubeneis genügen völlig um einen Bereich von acht Quadratschritt vor arkaner Magie zu schützen.

Die Mine im Yorundar an der Rubinküste, in der Rashan abgebaut wurde, trägt noch heute den bezeichnenden Namen Knochengrube und das völlig zu Recht. Zur Zeit des Imperiums von Ûr diente sie auch als Gefängnis für Hexer und Magier, die dort unter Tage, tief unter der Erde unter grausamen Bedingungen nach dem Erz schürfen mussten und sie hat Tausende von ihnen Verstand und Leben gekostet. Doch die Mine gilt schon lange als erschöpft und alle Rashanvorkommen als abgebaut und geplündert – heute gehen dort nur noch die Geister der Gefangenen von einst um. Ob es in der Knochengrube noch Adern dieses einzigartigen Metalls geben mag, weiß niemand und wird wohl auch nie jemand erfahren ehe die Zeiten sich nicht wandeln. Denn die Rubinküste ist ein lebensfeindlicher Ort geworden, an dem nur noch wenige Seelen der Dürre, der Gluthitze der Wüsten und der beständigen Gefahr durch die Nähe des Chaostores, durch die Piraten von Lûn Agnor oder die  Blutelben von Dror Elymh trotzen.


Fundorte:
Rashan findet sich in den Immerlanden nur in der Knochengrube im Yorundargebirge an der Rubinküste. Die Gelehrten gehen jedoch davon aus, dass es in einigen hundert Jahren auch unter dem Drachengrab am Rhaín Rashan geben könnte – wenn das Blut Kharan'Rhkarrs versteinert ist, der dort getötet wurde.

 

SilberSilber


Lange Zeit während des Ersten Zeitalters der Morgendämmerung, galt Silber noch als wertvoller als das schwerere, gelbe Gold. Für die Elben, das schöne Volk von den untergegangenen Himmelsinseln weit jenseits des Meeres gilt dies sogar noch heute, denn sie schätzen Silber weit mehr als alle anderen edlen Metalle. Silber steht für Weiblichkeit, für Reinheit, Demut, Treue und Klarheit, und ist nicht umsonst der Mondgöttin Faêyris geweiht und heilig. Silber ist von strahlend weißgrauer Farbe und besitzt einen harten, metallischen Glanz. Es kommt gediegen vor und ist ein seltenes Element. Witterungseinflüssen und täglichem Gebrauch gegenüber ist es zwar weniger beständig als Gold und bedeckt sich häufig mit einer feinen Haut und schwarzen Beschlägen, doch da es sich auch leicht polieren lässt und kaum verkratzt, kann man es immer wieder reinigen und es in neuem, ungetrübten Glanz erstrahlen lassen.

Es ist korrosionsbeständig, verhältnismäßig weich und leicht formbar, doch härter als Gold. Es lässt sich hervorragend verarbeiten, besitzt große Schönheit und Symbolkraft, und ist daher bei nahezu allen Völkern ein äußerst beliebtes Metall für wertvollen Schmuck, prächtige Geschmeide und kostbare Preziosen oder rituelle Kultgegenstände. Auch in der Herstellung von Waffen findet es, wenn auch selten, gelegentlich Verwendung, denn manche Wesen lassen sich nur und ausschließlich mit Silber verwunden oder töten. Silber besitzt einen unnachahmlichen Glanz und ein mattes Strahlen, das es von innen heraus zu erhellen scheint, ganz als trage es tatsächlich etwas von Faêyris hohem Gestirn, dem Mond, in seinem Wesen. Die Elben geben dem Silber den Vorzug, weil sie sagen, es sei unaufdringlicher und zurückhaltender, aber dafür umso königlicher und eleganter als das protzige Gold und sie mögen damit durchaus Recht haben. Silber ist zeitlos, edel und wundervoll anzusehen, vor allem, wenn es von kunstfertiger Hand verarbeitet wurde. Zumeist werden aus Silber daher tatsächlich Schmuckstücke hergestellt, etwa fein ziselierte Medaillons oder filigrane Ketten, aufwändig gemusterte Ringe, und wundervolle Fassungen für prächtige Edelsteine, von denen vor allem solche mit kräftigen, dunklen Farben in Verbindung mit Silber besonders gut zur Geltung kommen.

Auch Armreife und Fußketten, Fibeln und Broschen, Kronen, Diademe und Torquen werden aus Silber gefertigt, ebenso wie allerlei  zierende Beschläge für Lederwaren, von der Gürtelschnalle bis zum Pferdegeschirr, der bestickten Lederscheide für Schwerer, Dolche und Messer bis hin zu ledergebundenen Büchern. Natürlich dient es auch zur Herstellung erlesener Kleinode und allerlei anderer luxuriöser Kostbarkeiten wie Kelche, Krüge, Kannen, Schalen, Geschirre und Platten oder sonstigen Tafelschmucks. Man fertigt Kandelaber und Weihrauchgefäße aus Silber, Göttersymbole, Kerzenständer, Handspiegel, Haarbürsten und Kämme, Verzierungen für Musikinstrumente, Einlegearbeiten auf kostbaren Rüstungen und Waffen und vieles mehr. Und schließlich ist Silber auch ein Münzmetall, denn Silbermünzen oder Silberlinge kennt jede Währung. Sie sind das wichtigste Zahlungsmittel und aus keinem Geldwesen wegzudenken. Besonders reines, strahlendes und gediegenes Silber ist das sogenannte Wyrmsilber, benannt nach seinem Fundort, den Wyrmschwanzbergen zwischen den Herz- und Drachenlanden. Es ist aufgrund seiner Reinheit und besonderen Güte etwas kostspieliger als gewöhnliches Silber, unterscheidet sich aber ansonsten in keiner Weise von diesem.


Fundorte:
Gediegenes Silber wird vor allem in den Herz- und Drachenlanden, im hohen Norden, im Wyrmschwanz, in Normand, Laigin und Ardun abgebaut, es kommt jedoch an recht vielen Orten in den Immerlanden vor und ist recht häufig zu finden.

 

WahrsilberWahrsilber


Wahrsilber oder zwergisch Kermraîn ist in den Immerlanden auch unter seinem elbischen Namen Yalaris weithin bekannt. Wahrsilber zählt zu den Edelmetallen und ähnelt  trotz seines Namens in vielem eher dem Platína, als dem Silber. Es ist von silbergrauer Farbe und besitzt ebenfalls eher einen matten, samtigen Schimmer, denn wirklichen den harten, für Silber so typischen Glanz. Auch ist es das härteste, widerstandsfähigste und beständigste bekannte Metall der Immerlande. Kaum etwas vermag dieses Metall zu zerstören und selbst massive Schläge mit Panzerbrecherwaffen hinterlassen nicht einmal einen Kratzer auf einem Stück  Wahrsilber.

Auch seine Schmelztemperatur ist extrem hoch, noch höher als die von Platína, und auch sonst stellt es hohe Ansprüche an die Kunstfertigkeit, die Geduld und das Können eines Schmiedes, der es verarbeiten will. Im Gegensatz zu Platína ist es jedoch bei all seiner Härte sehr leicht. Wahrsilber lässt sich nur schlecht schärfen, gibt aber außergewöhnliche Wuchtwaffen ab, zu denen es von den Eisenzwergen auch am meisten verarbeitet wird – außerdem ist es natürlich das denkbar begehrteste und teuerste Material für Rüstungen. Die Zwerge fertigen aus Wahrsilber Helme, Schilde, Ring- und Plattenpanzer, Brustplatten, Halsbergen, Knie- und Armkacheln, Beinschienen und jegliche anderen Rüstungsteile, alle wunderbar leicht und nahezu unzerstörbar obendrein. Weder Pfeile, noch Armbrustbolzen, keine Schwerter und keine schweren Äxte, keine Rabenschnäbel, Kriegshämmer oder sonstige Waffen können Wahrsilber durchdringen - doch natürlich hat auch die beste Rüstung Schwachstellen, nämlich dort, wo die Verbindungsstücke der einzelnen T eile liegen.

Wahrsilber ist zudem eines der Edelmetalle, welches nicht nur auf den Immerlanden, sondern wie Gold, Silber und Kupfer auch auf den untergegangenen Himmelsinseln des fernen Westens vorkam - und die Elbenschmiede der Altvorderenzeit fertigten in ihren verlorenen Heimat schon Ringpanzer und Kettenhemden aus Yalaris. In den Immerlanden ist dieses Metall, das obendrein sehr selten ist, jedoch so teuer und kostbar, dass nur die wenigsten sich eine solche Ausrüstung auch eisten können, ganz gleich ob von zwergischer oder elbischer Machart.  


Fundorte:
Wahrsilber kommt nur und ausschließlich im Wolkenthron vor und seine Erzadern liegen so tief im Gestein, dass nur die Eisenzwerge des Wolkenthrons es abbauen. Wegen der Entdeckung dieses Metalls wurde N'arkam Dror vom Grimskold-Clan gegründet, als die Zwerge das Unterreich verlassen und ihre Unsterblichkeit verloren hatten – und dem Wahrsilber haben es wohl auch zu verdanken, dass sie die Riesen in den langen Schlachten des Krieges der Scherben besiegen konnten.  Es ist also nicht verwunderlich, dass die Zwerge dieses Metall von allen am meisten verehren und schätzen.

 

 

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