~ Das Unterzeug ~

 

Unter Brünne, Ringpanzer oder Plattenrüstung trägt ein gerüsteter Kämpfer ein kräftiges, oft mit Daunen oder weicher Wolle gefülltes Unterzeug, das den Körper nicht nur vor dem direkten Kontakt mit dem Metall der jeweiligen Rüstung, sondern auch gegen Stöße und Stiche schützt. Zum Unterzeug gehören Hersenier oder Bundhaube zum Schutz von Kopf- und Nackenbereich, Gambeson oder Sarrock zum Schutz des Oberkörpers einschließlich der Arme und des Hüftbereichs, und das Senftenier samt Kniekacheln zum Schutz der Beine. Unterzeug liegt für gewöhnlich recht eng, aber geschmeidig am Körper, so dass es die Bewegungsfreiheit nicht einschränkt, sofern es gut und auf Maß gefertigt ist. Es kann aus verschiedenen Materialien bestehen, ist jedoch immer weich gepolstert, abgesteppt und darauf ausgelegt, möglichst viel Tragekomfort mit zusätzlichem Schutz zu verbinden.

 

Hersenier oder Bundhaube



Das Hersenier ist eine Stoff- oder Lederkappe, meist noch mit Filz unterlegt, die als Schutz unter einem Helm (oder auch einer Krone) getragen wird. Das Hersenier dient vor allem dazu, den Druck der metallenen Kopfbedeckung oder das Scheuern des starren Leders der Helmränder zu mindern. Auch der Schlag von Schwert-, Axt-, Keulen- oder sonstigen Waffenhieben soll noch zusätzlich abgemildert werden. Eine Weiterentwicklung des Herseniers ist die Helmkappe, die größer und weit mehr gepolstert ist. Sie wird unter den schweren Topf und Vollhelmen getragen und mit Lederriemen am Helm fixiert. Sowohl das Hersenier, als auch die Helmkappe reichen bis auf die Schultern und schützen so nicht nur den Kopf, sondern auch Nacken, Hals und Kehlbereich. Sie sind von sehr ähnlicher Fertigung wie die Gambesons, aus wattiertem Stoff oder weichem, saugfähigen Leder. Im Norden heißt das Hersenier Kveif, in den Drachenlanden Coif und in Azurien Kuf'Ia.

 

Gambeson oder Sarrock


Der Gambeson oder Sarrock ist ein Rüstungsteil aus Stoff, meist mehrere Lagen Leinentuch, oder weichem Leder, das hauptsächlich als Unterzeug unter der eigentlichen Rüstung getragen wird. Jeder Gambeson ist entweder mit Rohbaumwolle, Schafwolle oder schlichten Stoffresten wattiert und abgesteppt. Besonders in Verbindung mit dem Kettenpanzer ist der Gambeson ein durchaus wirksamer Schutz gegen Fernwaffen wie Bogen und Armbrust, besonders auf größere Entfernung, vor allem dient er jedoch zur Polsterung des Körpers unter den harten Rüstungsteilen.


Aus Leder und mit besonders dicker Wattierung bietet ein Gambeson jedoch auch als Primärrüstung guten Schutz gegen Schwerthiebe, nicht aber gegen Stiche. Einfach und preiswert herzustellen, gilt er vor allem als Rüstung des kleinen Mannes.


In den Herzlanden bezeichnet man den Gambeson auch als Sarrock und die Hersteller dieser Stoffharnische als Sarrockweber oder Sarrockmacher, in den Rhaínlanden heißen die wattierten Westen Wambais, im Norden Vapntreyiu oder Pannzar und in Azurien Aketon oder Al-qutn. Es gibt sie in den verschiedensten Längen und Ausführungen.

 

Senftenier oder Polsterbeinlinge

Von selber Machart wie der Gambeson zum Schutz und zur Polsterung des Oberkörpers und der Arme, gibt es auch wattierte Beinlinge aus Leder oder Stoff mit Kniekacheln, die durch aufgenähte Lederstücke besonders gut abgepolstert wurden, das sogenannte Senftenier.

 

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