~ Die Rubinküste ~

 

Der Nachtschattenwald
 

Den "Vergessenen Wald" oder auch den "Wald des geheimnisvollen Nachtschattens" nennen die Menschen des Südens diese unzugängliche und halb vergessene grüne Welt im Nordosten der Rubinküstenlande. Eingeschlossen zwischen den Skelettküsten und dem Goldenen Meer, dem Riss im Norden und der unpassierbaren Malab im Süden und Westen, erstreckt sich der Nachtschattenwald gleich einer riesigen Oase um den See Sternenmeer. Die Wüste an den Grenzen des Waldes endet abrupt, ihre mächtigen Sanddünen dehnen sich bis an den Rand der Bäume, es gibt keine fließenden Übergänge - wo die glühende Wüstensonne den Saum des Nachtschattenwaldes erreicht, endet ihre Herrschaft und dämmriges Smaragdlicht herrscht unter seinem schattigen Laubdach.


Der Boden unter den uralten Baumriesen ist hier viele, viele Schritt dick und verschluckt jedes Geräusch. Die ausdörrenden Wüstenwinde werden durch das dichte Blätterdach abgehalten, als wären sie laue Abendbrisen und die unbarmherzigen Strahlen der südlichen Sonne dringen hier nur als winzige, verschwommene Fleckchen bis auf den Waldboden. Selbst der lebensspendende Regen, der an den Osthängen der Dämmerberge entsteht und über dem Nachtschattenwald täglich fällt, sickert als eine Art grüner Nebel herunter. Von Zeit zu Zeit huschen geheimnisvolle Tiere wie braune Schatten zwischen moosbewachsenen Baumstämmen umher und selbst der allgegenwärtige Vogelgesang kommt einem fast laut vor. Da der Humusboden dicht und undurchlässig ist, wachsen die meisten Baumriesen des Nachtschattenwaldes auf Ammenstämmen - verrottende Bäume, die am Boden liegen und für den auf sie fallenden Samen zur nährenden Wiege werden. In höheren Lagen hängen Moose und Farne als lange Vorhänge von den Ästen der knorrigen Bäume herunter und verleihen dem Wald verzaubertes, geheimnisvolles Aussehen.


Nachtschattenwald


 
Farbenprächtige Orchideen und Lianen mit kelchförmigen, weißen Blüten umschlingen und überwuchern alles, und Seerosen treiben wie weiße Sterne auf dem großen, stillen See in der Mitte des Waldes, was ihm auch seinen Namen "Sternenmeer" eingebracht hat. Hin und wieder wächst ein Baumriese über das grüne Dach des Nachtschattenwaldes hinaus und seine Krone ragt wie eine große, grüne Insel aus dem Blättermeer der übrigen Wipfel und dem nebligen Dunst.  


Name:
Nachtschattenwald, Wald des geheimnisvollen Nachtschattens oder Vergessener Wald, Tutallanthu und Yohuacehuatla


Hauptstadt:
Wak'a, der Alte Gipfel


Landeswappen:
Alle Städte und Siedlungen des Nachtschattenwaldes verneigen sich vor dem Banner des Ersten Sprechers, welches einen angriffsbereiten Schattenstier mit geblähten Nüstern und glutroten Feueraugen auf nebelgrauem Grund zeigt.


Bevölkerungszahl:

Der Nachtschattenwald ist nur sehr dünn besiedelt und wie groß ihre Zahl tatsächlich ist, vermögen nur die Chanka des Nachtschattenwaldes ganz genau zu sagen. Grobe Schätzungen gehen aber davon aus, dass heute zwischen 36.000 und 39.000 Seelen in den Wäldern und Gebirgen des Nachtschattenwaldes leben.


Bevölkerungsanteile:
Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage und der isolierten Lebensweise seiner Bewohner, besteht der Großteil der Bevölkerung des Nachtschattenwaldes heute zu 94,5% aus Chanka. Die übrigen 5,5% entfallen auf 2% Feen, 2% Kobolde, 1% Fingerlinge und nur 0,5% auf Angehörige sonstiger Völker - zumeist Händler und einige wenige Abenteurer und Gelehrte, welchen der Zutritt zum Nachtschattenwald gewährt wurde.


Sprachen:
Die meisten Chanka des Nachtschattenwaldes sprechen ausschließlich Que'chua, eine Sprache die zu den Aymarasprachen gezählt wird, da sie aus dem mittlerweile untergegangenen Aymara, der Allgemeinsprache der Jararankhaz, hervorgegangen ist. Aus diesem Grund gilt das Que'chua der Chanka in Gelehrtenkreisen auch oftmals als jene Aymarasprache, welche die meisten ursprünglichen Elemente der ansonsten mittlerweile vollständig verlorengegangenen Echsensprache enthält. Auch das Nahuatlahtz der Jararankhaz-Schamanen wird bis zum heutigen Tage im Sprachgebrauch der Kovi'yar-Kaste der Chanka nahezu unverfälscht am Leben erhalten. Priester, Weise und Gelehrte sowie Händler- und Seefahrerfamilien sprechen in der Regel auch noch andere Sprachen sowie die Allgemeine Handelssprache, obschon nur sehr gebrochen. Abgesehen davon kann man im Nachtschattenwald natürlich auch das Zsazzluu´iitis der Feen und das Tantkrat der Kobolde vernehmen.


Regierungsform:
Strenge Erbmonarchie mit einem Hochkönig an der Spitze


Herrscher:
Yawar Waqaq Chanka Ruq'a, der Erste Sprecher, Hochkönig aller Chanka des Nachtschattenwaldes


(c) by Immerlan.deLage und Geographische Grenzen:
Der Nachtschattenwald befindet sich am nordöstlichsten Zipfel der Rubinküstenlande. Nach allem was man weiß, liegt er nördlich der Wüste Malab und südlich des Riss, also direkt an der Grenze zwischen der Rubinküste und der Weite.


Klima und Landschaft:
Umgeben von trockenen, niederschlagsarmen Gebieten bildet der Nachtschattenwald eine feuchte Oase am Rand der Nordostspitze der Wüste Malab, welche von uralten Baumriesen, Kletter- und Aufsitzerpflanzen dominiert wird. Die regenreichen Osthänge der verhältnismäßig kühlen Dämmerberge gehören den Chanka und werden von gewaltigen Terrassenanlagen beherrscht, auf denen Felder, Dörfer und sogar ganze Städte angelegt worden sind.


Wichtige Berge und Gebirge:
Die Dämmerberge am Sternenmeer und die Hohe Wart, auch Einsame Sternwarte genannt, ein einzelner gewaltiger Berg im Südzipfel des Nachtschattenwaldes.


Wichtige Gewässer:
Zunächst sei das Sternenmeer genannt, ein See, der durch den Fluss Nachtgold mit dem Goldenen Meer bzw. dem Stillen Ozean verbunden ist. Des Weiteren müssen an dieser Stelle auch noch der Fluss Juruá, der in der Großen Schlucht nördlich der Festung von Tarhunná entspringt, der Fluss Shelengá, der von den Dämmerbergen bei Chankapán ins Sternenmeer fließt, und der Sternenspiegel, ein Quellheiligtum, welches sich am Fuß der Hohen Wart befindet, genannt werden.


Wichtige Städte und Dörfer:
Im Nordosten der Dämmerberge liegt Chankapán, das Banner der Chanka, die allererste und somit älteste Chankasiedlung im Nachtschattenwald. Weiter nordwestlich, auf dem höchsten Gipel der Dämmerberge, befindet sich Huracan, die Stadt in den Wolken, die mächtige Klosterstadt des Reiches. Und schließlich, südlich von Huracan, liegt Wak'a, der Alte Gipfel, die Hauptstadt des Chankareichs. Überall in den Dämmerbergen und dem Nachtschattenwald verstreut gibt es zudem noch weitere größere und keinere Dörfer. Vor allem Siedlungen, welche an den Ufern des Sternenmeeres liegen, sind hierbei von großer Bedeutsamkeit, da sich dort sämtliche Seefahrer- und auch zahlreiche Händlerfamilien angesiedelt haben. Mit ihren Schiffen stellen sie die wichtigste Verbindung zur Welt außerhalb des Nachtschattenwaldes dar.


Wichtige Institutionen:
An dieser Stelle muss zunächst der Cuauhtli-Orden der Adlerkrieger, welcher seinen Ordenssitz in der Festung von Tarhunná hat, genannt werden. Von großer Wichtigkeit sind zudem Haus der Heilung in Huracan, das sogenannte Wasiqhalikay, in welchem auch Heil- und Kräuterkundige ausgebildet werden, sowie die Große Runenhalle von Chankapán.


Wichtige Verkehrswege:
Der Bedeutsamste der zahlreichen Chanka-Pfade, die es im Nachtschattenwald gibt, wird Illuyanka, die Gewundene Schlange, genannt. Er verläuft auf dem Rücken der Dämmerberge von Chankapán aus über Huracan und Wak'a und durch die Große Schlucht bis hin zur Festung von Tarhunná, und windet sich von dort weiter durch den Nachtschattenwald bis zum Sternspiegel am Fuß der Hohen Wart.


Besondere Örtlichkeiten:
Die Große Schlucht im äußersten Süden der Dämmerberge gleicht einem gewaltigen, ins Gebein der Berge getriebenen Keil. Dort wo ihre Flussbett ins Sternenmeer mündet, ist sie weit und ausladend, wohingegen sie gen Westen immer schmaler und schmaler wird, bis sie schließlich in einem engen Felsspalt endet. Zwei donnernde Wasserströme, Kummer- oder Tränenfälle genannt, stürzen sich an jener Stelle aus schwindelerregenden Höhen in die Tiefe. Ihren Namen verdanken die Wasserfälle einem imposanten, in ewigem Wehklagen erstarrten Antlitz, welches kunstvoll in den Fels des Spaltes gehauen wurde und aus dessen Augen sich die reißenden Wassermassen wie zwei nicht enden wollende Tränenströme in die Schlucht ergießen.

Etwa auf halber Strecke zwischen der Mündung am Sternenmeer und den Kummerfällen befindet sich auf einem kolossalen natürlichen Felsbogen, welcher weit in die tosenden Wasser der Großen Schlucht hineinragt, die Festung von Tarhunná - der Ordenssitz der Adlerkrieger. Zentrum und Herzstück der trutzigen Festungsanlage ist die Halle der Ehrwürdigen, ein gewaltiger kreisrunder Kuppelsaal an dessen Wänden zwölf monumentale, furchterregend aussehende Kriegerstatuen in die Höhe ragen.

Des Weiteren wäre die Treppe der 100.000 Seelen zu nennen, eine gewaltige, gewundene Steintreppe, die von unzähligen, dicht an dicht gedrängten Steinstatuen gesäumt wird und sich vom Sternenspiegel aus bis hinauf zum Gipfel der Hohen Wart windet. Pilger und Priester wandeln die Treppe regelmäßig hinauf und hinab, um die Lichter, die die Steinstatuen in ihren Händen halten, zu erneuern und zu entzünden. Die Treppe der 100.000 Seelen endet schließlich am Tor zum Himmel, einem hohen kunstvoll gestalteten Torbogen, welcher in der Kluft zwischen der gespaltenen Gipfelspitze errichtet wurde und bis hoch über die Wolken hinausragt.

Das Reich der Chanka hält aber noch mehr Wunder bereit. Jene geheimnisvollen Ausläufer des Nachtschattenwaldes welche sich nordöstlich von Chankapán befinden, nahe am Riss verlaufen und bis fast an die Küste heranreichen, werden Waldlabyrinth genannt. Die Bäume dort sind so alt und knorrig gewachsen, dass sie gigantische, natürliche tunnel- und brückenähnliche Strukturen ausgebildet haben, durch die man hindurch oder darüber hinweg wandern kann. Doch muss man aufpassen, wenn man über das dichte weiche Moos, durch die wilden Lianenwälder und die betörend duftenden Blumengärten wandert, denn nur allzu leicht kann man in diesem Dickicht für immer verloren gehen. Der Standort der Geheimen Grotte des Schlafenden Schattenstiers ist in diesem Labyrinth sicher behütet, sodass nur sehr wenige die stille, zauberhafte Stätte finden und das Glück haben, dass steinerne Monument der schlafenden Kreatur mit eigenen Augen bewundern zu können, um später davon zu berichten.

Nicht von wilder, sondern von gezähmter und doch unvergleichlicher Schönheit ist auch der Anblick der weitläufigen Terrassenfelder, welche die Chanka über die Jahre hinweg an den steilen Hängen der Dämmerberge angelegt haben, wo sie nicht nur Silber- und Goldkorn, sondern z.B. auch Honig- und Purpurhirse, Kürbisse, Kartoffeln, Erdnüsse und Tomaten anbauen.


(c) by Immerlan.deRegionale Flora und Fauna:
Die Tier- und Pflanzenwelt des Nachtschattenwaldes ist ausgesprochen artenreich. Wie in allen tropischen Gebieten der Immerlande gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Farne, Lianen, Bromelien und Orchideen sowie Chankablüten. Bekannte Nutzpflanzen sind u.a. Dämmerapfel, Silber- und Sonnenkorn (Reis und Mais), Chankaknolle, Honig- und Purpurhirse (Quinoa und Amarant), Honigkartoffel (Süßkartoffel), Schattenwurz, Jícama, Cocoa und Vanillea. Besonders begehrte Gehölze sind Niem- und Balsabaum, während der Geisterstrauchbaum vor allem aufgrund seiner Blätter von Bedeutung ist.

Zudem bietet der Nachtschattenwald vielen anderenorts längst ausgerotteten Tieren wie Flecken- und Sumpftapiren Zuflucht und man erzählt sich, dass die letzten Schattenstiere, die der Ausrottung entgangen sind, in seinen Randgebieten umherstreifen. Außerdem leben im Nachtschattenwald viele Tierarten, die grundsätzlich nur dort heimisch sind, beispielsweise Silberschatten, Zwerghufe, Rauchpelze und Silberkragenkondore. Aber auch weniger seltene Tiere fühlen sich in den dämmerigen Wäldern ausgesprochen wohl.


Vorherrschender Glaube:
Die Vorfahren der Chanka, Angehörige der ersten Menschen, verehrten ausschließlich Ealara, die Grüne Erdmutter. Im Laufe der Zeit wandte sich ein Großteil der heutigen Chanka jedoch dem Zwölfgötterglauben zu. Schamanen und Druiden sind aber nach wie vor ebenfalls verbreitet und hoch angesehen. Von den Zwölfgöttern genießen Shenrah und Faêyris im Nachtschattenwald bei weitem die größte Verehrung. Neben diesen beiden werden aber auch die hohen Göttinnen der Natur, Anukis und Amitari sehr hoch in Ehren gehalten. Selbiges gilt für ihre Archonen.


Wichtige Tempel, Heiligtümer und Pilgerstätten:
Obwohl sie ausgesprochen begabte Baumeister sind, besitzen die Chanka des Nachtschattenwaldes nur drei große steinerne Heiligtümer. Zum einen den Goldenen und den Silbernen Hof, zwei Tempel welche Shenrah und Faêyris geweiht sind, und zum anderen die sagenumwobene Klosterstadt Huracan. Ansonsten huldigen die Chanka den Göttern und Archonen in kleinen steinernen Schreinen, die sich überall in ihren Gebieten finden lassen, oder an besonderen, geweihten Plätzen, an denen spezielle, kunstvoll angefertigte Ritualsteine, die sogenannten Nazca, aufgestellt sind. Die wichtigsten dieser geweihten Orte, zu welchen die Chanka regelmäßig pilgern, sind der geheimnissvolle Sternenspiegel, ein einsames Quellheiligtum am Fuß der Hohen Wart, sowie die Sonnen- und die Mondinsel im Sternenmeer, da sich dort der Goldene und der Silberne Hof befinden.


Wichtige Handelspartner:
Der wichtigste Handelspartner des Nachtschattenwaldes sind die Chanka der Sommerinseln. In etwas geringerem Umfang unterhält man aber auch gute Kontakte zu den Waldelben Merlârons, den Feuerzwergen Morr'Marzamas und den Bewohnern der Malankarküste. Darüber hinaus werden auch vereinzelte Handelsbeziehungen zu den Küsten- und Flussstädten des Freien Herzogtums Ceresdor gepflegt.


Wichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Edelsteine und Metalle sowie Nutztiere und -pflanzen. An Edelsteinen finden sich hier vor allem Mondsteine, Waldturmaline, Waldherzen, Saphire, Damariane, Smaragde, Seharimtränen und Chalzedone, aber auch Malachit und Jade, Onyx und Topas.


Einige Edelsteine des Nachtschattenwaldes


Hauptimportgüter:
Obsidian, Fischbein, Perlen, Perlmutt und Schildpatt, Gewürze wie Salz und Pfeffer, Meeresfrüchte und Fisch, Tropenfrüchte von den Sommerinseln, Getreide, Wein und Bier.


Hauptexportgüter:
Edelsteine, Metalle und Metallerzeugnisse, exotische Hölzer, Lanolin, Naturharze und Pflanzenöle, Honig, Honigwein, Honigöl und Bienenwachs, Heil- und Giftstoffe pflanzlicher und tierischer Herkunft sowie Wolle, Stoffe und Tuche.


Sozialstruktur:
Die Gesellschaft der Chanka wird von einem strengen Kastensystem dominiert an dessen Spitze ein Hochkönig, der sogenannte Chanka Ruq'a bzw. Erster Sprecher, steht. Dabei ist das Kastensystem der Chanka, welches sich in fünf verschiedene Kasten unterteilt, sehr flexibel und sowohl nach oben als auch nach unten hin offen. Heiraten zwischen Mitgliedern verschiedener Kasten sind nicht verboten und Kinder aus solchen Verbindungen können, sobald sie das Erwachsenenalter erreicht haben, selbst entscheiden welcher Kaste der beiden Elternteile sie sich anschließen möchten. Obwohl ihnen die Wahl vollkommen frei steht, wählen Söhne traditioneller Weise eher die Kaste des Vaters, Töchter hingegen eher die Kaste der Mutter. Der Kaste der Vela'yar, der Kriegerkaste, kann sich zudem jedes Mitglied einer anderen Kaste anschließen, das sich in einem regelmäßig abgehaltenen Wettstreit für die Aufnahme qualifiziert. Auch die Zugehörigkeit zur Kaste der Para'yar, der Sklavenkaste, kann auf unterschiedliche Weise - NICHT aber durch Geburt! - erlangt werden und ist für gewöhnlich zeitlich begrenzt. Wird der Sklavenstatus aufgehoben, gehört der freie Para'yar automatisch wieder seiner ursprünglichen Kaste an. Das Sklavensystem der Chanka unterscheidet sich damit drastisch vom übrigen Sklavenhandel der Südlande, da es vollständig auf die Angehörigen der eigenen Gemeinschaft beschränkt ist. Einem Chanka würde es niemals in den Sinn kommen einen seiner Para'yar an jemand anderen als einen anderen Chanka abzugeben bzw. zu "verkaufen". Auch Raubzüge, um weitere Sklaven zu erbeuten, sind für Chanka absolut undenkbar und der allergrößte Frevel.


Politik:
Aufgrund der Erfahrungen, die sie während der Zeit der großen Völkerwanderungen nach dem Krieg gegen den Dunklen und dem Zusammenbruch des Südens machen mussten, betreiben die Chanka des Nachtschattenwaldes eine sehr rigorose Politik gegenüber der Außenwelt. Bis heute haben sie nicht vergessen und vergeben, dass ihre Ahnen von den Zuwanderermassen, die damals auf die Sommerinseln strömten, aus ihrer Heimat vertrieben wurden und sich dazu entschlossen die Sidh'Amriel zu verlassen. Besäßen die Chanka die Macht der Elben, sie würden nicht zögern ihren Wald mit einem schützenden Banngürtel aus Magie zu umgeben. Da ihnen diese Möglichkeit aber nicht offensteht, bewachen sie die Grenzen ihres Reiches gut und erweisen sich potentiellen Eindringlingen gegenüber als überaus aggressiv, kompromiss- und schonungslos. Nur wenigen auserwählten Nicht-Chanka, von Fingerlingen, Feen und Kobolden einmal abgesehen, ist es gestattet die Grenzen des Nachtschattenwaldes ungehindert zu passieren und anschließend auch wieder unversehrt zu verlassen. Mit der Welt jenseits ihrer Grenzen halten die Chanka nur mit Hilfe ihrer Händler- und Seefahrerfamilien Kontakt - und auch hierbei beschränkt man sich weitestgehend auf die bestehenden Verbindungen zu den Sommerinseln und der Malankarküste sowie einige wenige Beziehungen zu den Küsten- und Flussstädten des Freien Herzogtums Ceresdor.


Geschichte:
-x-


Einflussreiche Familien und Personen:
Yawar Waqaq Chanka Ruq'a, der Erste Sprecher, Hochkönig aller Chanka des Nachtschattenwaldes
Lluq'i Yupanki, der Tayta'Inti des Shenrah im Goldenen Hof auf der Sonneninsel im Sternenmeer
Ch'aska Quyllur, die Mama'Killa der Faêyris im Silbernen Hof auf der Mondinsel im Sternenmeer
Rumiñawi, Oberster Heerführer, Großmeister des Ordens der Cuauht'yaoquizqui (Adlerkrieger)
Unanchakuchay, der beste und berühmteste Runenmeister im ganzen Nachtschattenwald
Pikaltultu, der Grüne Frosch, ein greiser Kobold von großer Weisheit und Gelehrsamenkeit
In'yollohtli'in'eztli, "Sie, die Eine von Herz und Blut", genannt Yolloh Cocoablüte, eine Feen-Magierin


Regionale Fest- und Feiertage:
Es werden alle großen Fest- und Hochtage des Zwölfgötterglaubens geehrt und gefeiert. Selbiges gilt für die Feiertage der Alten Wege des Ealaraglaubens. Daneben gibt es aber auch noch zahlreiche andere kulturell bedeutsame Feste- und Feiertage.


Regionale Währungen und Maße:
Tauschhandel ist bei allen Bewohnern des Nachtschattenwaldes üblich. Münzgeld findet praktisch nur im Handel mit der Welt außerhalb des Nachtschattenwaldes Verwendung. Stattdessen ist bei den Chanka jedoch die Verwendung von Muschelgeld sehr gebräuchlich. Der Brautpreis muss beispielsweise immer in Muschelgeld entrichtet werden. Im Gegensatz zum Muschelgeld der Sidh'Amriel-Chanka müsste das der Nachtschattenwald-Chanka jedoch richtigerweise als Schneckenhausgeld bezeichnet werden, da es zu 85% aus den Gehäusen von Wasserschnecken besteht, die in den Tiefen des Sternenmeeres leben. Der Wert der Schneckengehäuse bzw. Muscheln hängt davon ab wie häufig und wie leicht sie zu erlangen sind. Seltene, tatsächlich aus einem Ozean stammende Muscheln, welche noch dazu sehr schwer zu ernten sind, weil sie bloß in großen Tiefen zu finden sind, welche nur schlecht zugänglich sind, besitzen daher für die Chanka des Nachtschattenwaldes den allergrößten Wert. Eine Inflation des Muschelgeldes ist praktisch ausgeschlossen, denn ein großer Teil der Schneckengehäuse und Muscheln wird immer wieder anderen Verwendungszwecken zugeführt und unterliegt somit ständig einer ganz natürlichen Form der Regulierung.


~ Zurück ~

 

DSGVO