~ Die Rubinküste ~

 

Die Aschenberge

 
 
 
Die AschenbergeInmitten der Rubinküstenlande, zwischen den Wüsten Malab und Lebensend, erhebt sich aus dem roten Wüstensand unvermittelt und mächtig die finstere, massive Mauer der Aschenberge, fünfhundert Tausendschritt lang und zweihundert Tausendschritt breit. Aufgetürmt von der Hand des Dunklen selbst, erheben sich diese schroffen Berge weit über 5000 Schritt hoch in den Himmel und brüten wie ein schwarzes Bollwerk über dem Eingang zur Unterwelt und dem Tal der Roten Nebel. Nichts lebt hier, keine Tiere und keine Pflanzen, weder an den Berghängen, noch in den tiefen Tälern, nur die Schatten und das Feuer. Stets verhüllen Dämpfe die scharfkantigen Grate und Klippen der Berge, Lavaströme durchziehen wie feurige Adern ihre rauchenden Schultern und ihre Gipfel speien beständig Aschewolken, Schwefel und giftige, übel riechende Gase aus. Im Zentralmassiv der Aschebergen finden sich allein vier der acht höchsten Vulkane Rohas: Schattenthron, Aschenbrut, K'rul Chelain und Meshthotem. Der Schattenthron ist mit 5674 Schritt der höchste Berg der Aschenberge und der dritthöchste Vulkan der Immerlande, und in seine Südflanke ist ein furchtbarer Hochsitz gemeißelt, blank und schwarz wie der Berg selbst. Grauen sickert aus jedem Sekhelrin des finsteren Felsensitzes, dem grausigen Spottbild eines Herrscherthrons, das vollkommen aus den versteinerten Leibern zu Tode gefolterter Wesen besteht:  Menschen, Zentauren, Narge, Shebaruc und Elben, Kobolde, Feen, Zwerge, Riesen und andere - alle grotesk in sich verdreht, in ihren Todeskämpfen verschmolzen und im Augenblick des Sterbens erstarrt. 
 
Das ist der Thron des Dunklen auf Roha, leer und verwaist seit dem Bann des dreizehnten Gottes und doch voller Hoheit, die in Schrecken gewandet wurde. Die wenigsten ertragen seinen bloßen Anblick und bis auf die Mächtigsten versinken alle, die ihn je zu Gesicht bekommen, in schwarzem Grauen. Zu seinen Füßen gähnt ein gewaltiger, schmuckloser Steinbogen in der Seite des Berges, ein dunkler Schlund ins Innere der Erde, der Eingang zur Unterwelt. Keine Tore, keine Ketten, kein eisenbeschlagenes Holz oder metallene Streben, kein Schloss und kein Riegel versperren den Durchgang und doch ist er unpassierbar. Denn hier am Schattenthron hält die letzte Harpyie der Immerlande ihre ewige Wacht. Sie schläft niemals, ihren Augen entgeht nichts und sie ist nicht zu täuschen, weder durch Sterbliche, noch durch Unsterbliche, weder durch jene, die Licht in sich tragen, noch durch irgendwelche Geschöpfe der Finsternis. Sie bewahrt Roha davor, von den Ungeheuern der Neun Höllen heimgesucht zu werden und lässt nur jene in die Tiefen der Unterwelt hinabsteigen, die einen Hauch von Schicksal in sich tragen und bedingungslos bereit sind, den Preis zu bezahlen.  

 
Überall in den Aschenbergen, zwischen den glühenden Lavaströmen und den rauchenden Felsspalten, stehen noch die Reste uralter Festungen und Türme, abgebrochene Zacken aus schwarzem Basalt und zersplitterte Mauern. Denn hier war einst das Herzstück des Königreichs des Blutes. Hier stand der Thron des Dunklen selbst und hier waren die Sitze seiner höchsten Heerführer, der Ältesten Dämonen und Erzdämonen, die Paläste der Könige der Shebaruc, die Türme der Nekromanten, welche die acht Schattenjuwelen trugen und die Höhlen der Häuptlinge seiner Armeen. Ganz im Norden der Aschenberge erheben sich nacheinander und dicht an dicht die Massive des Meshthotem, des K'rul Chelain und der Aschenbrut, nach Schattenthron die höchsten Gipfel des Gebirges. Beständig bebt hier die Erde, quillt Rauch, Dampf und Gas aus den Schloten und Felsspalten der drei Vulkane, schleudern Eruptionen immer wieder glühendes Magma, Geröll und Felsbrocken in die Luft. Nicht für einen Augenblick schweigen die drei unruhigen Gipfel, immer brodelt es unter und in ihnen, und ihr andauerndes Grollen ist über zahllose Tausendschritt weit zu hören. Zu Füßen des Meshthotem war einst die Schlacht von Najm, als die Zentaurenritter Rhù Binoens gegen die Shebaruc, Sethenes und seine Nekromanten und die unheiligen Legionen kämpften, und alle bis auf einen einzigen niedergemetzelt wurden. Die in Lavaströmen erstarrten Leiber ihrer Gefallenen sind noch heute in den Flanken des Meshthotem zu sehen, für immer gefangen im grauen Stein des Berges.  Seit dem Fall des Imperiums von Ûr und den großen Zerstörungen am Ende des Vierten Zeitalters ist der Norden der Aschenberge und das nördliche Tal der Roten Nebel außerdem eine Zone toter Magie.
 
 
(c) by Immerlan.de
Lage:

Die Aschenberge liegen zwischen der Wüste Malab im Norden, dem Hochland von Mek'ele im Westen, der Lebensend im Süden und Südwesten und dem Yorundar im Osten und Südosten. 

 
 
Besondere Orte:
Der Hochsitz des Dunklen an der Südflanke des Berges Schattenthron und das Tor zur Unterwelt an seinem Fuß zählen zu den schrecklichsten Orten auf Rohas weitem Rund. Außerdem finden sich hier zahlreiche Ruinen einstiger Festungen, Burgen und finsterer Paläste oder Türme, teils verfallen, teils zerstört, teils auch noch vollkommen unberührt und niemand weiß, welche Schätze, uralten Artefakte, Waffen oder finsteren Gegenstände sie vielleicht verbergen mögen. Am Fuß des Meshthotem finden sich außerdem die einzigen Vorkommen der Erdenjadesteine - falls jemand selbstmörderisch genug veranlagt ist, um dort nach ihnen zu suchen.

 

Wichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Eordalin, arkaner Elementstein der Erdmagier, ist nur und ausschließlich am Fuß des Meshthotem zu finden - dafür aber wenigstens recht weit um den düsteren Berg gestreut. Desweiteren findet sich Obsidian und Barsait in diesen Bergen.


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