~ Die Herzlande ~

 

(c) by Immerlan.deWolfsmark


Hauptstadt:

Hauptstadt der Wolfsmark und Sitz des Fürstenhauses ist das alte, aber vergleichsweise kleine Castéron im Herzen des Landes am Nordufer des Flusses Kern.


Landeswappen:
Das Wappen des Lehens zeigt einen aufgerichteten, weißen Wolf auf rotem Feld.


Bevölkerungszahl:
Die Wolfsmark ist klein und nicht allzu dicht besiedelt, etwa 200.000 Menschen und andere Wesen leben im Fürstentum.


Bevölkerungsanteile:
In der Wolfsmark leben etwa 90% Menschen, etwa 5 % Mogbars, Feen und Kobolde, 5 % andere wie Elben, Halbelben, der ein oder andere Zwerg, Gnom, Werwolf oder sonstiges Wesen


Sprachen:
In der Wolfsmark wird zu gleichen Teilen sowohl die Allgemeinsprache, als auch das alte Tamaraeg gesprochen.


Regierungsform:
Die Wolfsmark ist ein Freies Fürstentum der Herzlande, unterteilt in vier Lehen, die jeweils einem Markgrafen unterstehen. Die vier Lehen der Wolfsmark sind Edessa, Kerdanje, Hattin und Arantal.

Herrscher:
Lord Rayn Carradyn aus dem Haus Carradyn, genannt Rayn Graubart, Fürst von Wolfsmark und sein Bastardsohn, sein Erbe und seine rechte Hand Eallair von Castéron, genannt der Schwarze Prinz.
Lord Evenezer Aimeric aus dem Haus Aimeric, Markgraf von Edessa
Lord Lothaire Guarin aus dem Haus Guarin , Margkraf von Kerdanje
Lord Hrodland aus dem Haus Silvain, Markgraf von Hattin
Lord Tearlach Bedwyr aus dem Haus Bedwyr, Markgraf von Arantal
 

(c) by Immerlan.deLage und Geographische Grenzen:
Die Wolfsmark ist eines der kleineren Fürstentümer im Süden der Herzlande. Im Westen bildet die Marmel die Grenze zu Sûrmera, im Süden trennen die östlichen Ausläufer der Erikarberge die Wolfsmark von Azurien. Im Norden des Landes liegt der Ildorel und im Osten schließt sich das Fürstentum Ildala an, wobei der Fluss Wolfswasser die Grenze bildet.
 

Klima und Landschaft:
Das Klima der Wolfsmark ist warm bis heiß und eher trocken. Die Sommer sind lang, die Winter mild und feucht, und Schnee fällt - wenn überhaupt - nur auf den höchsten Gipfeln der Erikarberge.

Die gesamte Landschaft der Wolfsmark ist hügelig, in den Mittellanden dicht bewaldet und im Süden sehr gebirgig. Die nördlichen Tieflande sind fruchtbar und der Süden hat ein für den Weinanbau bestes Klima, so dass die Tradition des Weinbaus hier bis in meirionische Zeiten zurückreicht. Neben Wein, vor allem Weißweinen, werden Getreide, Reis, Baumwolle, Schwarzhafer, Sonnenblumen, Orangen und Zitronen, Korkeichen, Kräuter und Oliven angebaut. Weite Teile der Wolfsmark, vor allem im Süden Arantals und Hattins, sind jedoch nur dünn oder gar nicht besiedelt, so dass hier unberührte Wälder, die letzten Ausläufer des südlichen Larisgrüns vorherrschen, in denen hauptsächlich Kiefern und immergrüne Lebenseichen, sowie einige Palmenarten dominieren.

Die Küste der Wolfsmark, die Alabasterküste, ist wild, zerklüftet und sanft zugleich: Steilküsten wechseln sich ab mit fjordartigen, smaragdgrünen Buchten und schneeweißen Stränden, an denen Zypressen Spalier stehen, während kleine, vorgelagerte Felseninseln wie von einer verschwenderischen Götterhand wahllos vor das Ufer gestreut zu sein scheinen.


Die Berge von Arantal, die Wälder des Westens, die Alabasterküsten


Wichtige Berge und Gebirge:
Das einzige Gebirge der Wolfsmark sind die östlichen Ausläufer der Erikarberge, die sich hier in zwei parallel verlaufende Bergzüge teilen, welche deutlich niedriger sind als ihre westlichen Brüder und Schwestern, und das lang gestreckte Tal der Wolfswasser wie zwei Arme umschließen. Höchster Berg des Fürstentums ist der 1850 Schritt hohe Rauchlairs Fang.

Wichtige Gewässer:
Der Ildorel ist das wichtigste Gewässer der Wolfsmark, doch das Lehen besitzt zudem einige Flüsse, die in den Erikarbergen entspringen und ganzjährig genug Wasser führen, um die Felder, Weinberge und Viehweiden ausreichend mit Wasser zu versorgen. Bedeutende Flüsse der Wolfsmark sind die Marmel im Westen, der Sêr, der Fluss Raval, der im Drachenaugensee entspringt, sowie der Kern und die Wolfswasser, die auch als einzige – neben der Marmel – schiffbar ist.

Wichtige Städte und Festungen:
Castéron, das ganz aus Steineichen- und Eisenholz erbaut ist, ist Hauptstadt und Fürstensitz der Wolfsmark. Weitere größere Städte sind die Hafenstädte Amarvirin, Liyonês und Serraval, sowie Caerdyg und Sêrgwyn im Hinterland. Ebenfalls von Bedeutung sind die gewaltige Feste Kernuak hoch über dem gleichnamigen Marktflecken an der Ostgrenze des Landes und Rivalins Craig in den Bergen von Arantal.

Wichtige Institutionen:
In der Wolfsmark gibt es die Festung Kernuak, Hauptsitz des Ordens der Silberwölfe und das Ethilenhospital mit einer berühmten Akademie der Heilkunst von hervorragendem Ruf und großem Wissen in Amarvirin.


Wichtige Verkehrswege:
Die Große Südstraße, welche den Norden der Wolfsmark durchquert und dabei dem Ildorelufer folgt, ist die wichtigste und größte Handelsroute des Landes. Auch Irúns Weg, eine sehr moderne Kronstraße, welche von Sêrgwyn im Westen der Wolfsmark über Castéron und Caerdyg bis zur Feste Kernuak an der Grenze zu Ildala führt ist von zunehmender Bedeutung.

Besondere Örtlichkeiten:
Die Wolfsmark mag kein großes oder bedeutendes Fürstentum der Herzlande sein, dennoch besitzt es einige besondere Orte, wie etwa die Stadt Castéron, die ganz aus Steineichen- und Eisenholz errichtet wurde oder Agnirs Labyrinth an der Alabasterküste, ein Wirrwarr von bizarren Felsennadeln und winzigen Eilanden, in denen sich jeder ortsunkundige Seefahrer oder Fischer verirren oder an messerscharfen Riffkanten Schiffbruch erleiden muss. In Agnirs Labyrinth findet sich auch Amurs Thron, eine besondere Felsformation, vor der eine überlebensgroße Statue des Gottes der Meere und Gewässer errichtet wurde.


Castell Rivalin und die Ruinen der Burg Báthory


Im Süden des Landes liegt das Tal der Wölfe und am Südufer des Drachenaugensees finden sich die Ruinen von Morhang, die Reste einer Stadt aus der Zeit der Neun Königreiche. Weitere besondere Orte der Wolfsmark sind die Höhlen von Tyron, die Ruine der Burg Báthory, ein unheimlicher, düsterer Ort, in dem der Geist der Blutgräfin in Gestalt einer Banshee umgehen soll, der Drachenaugensee, die Feste Kernuak, Castell Rivalin in den Bergen von Arantal und die großen Karawansereien in herzländisch-azurianischem Stil entlang der Südstraße, eine bei Serraval, eine bei Liyonês und eine westlich von Amarvirin, die Platz für viele hundert Kamele, Pferde, ja sogar für Elefanten oder Dreihörner bieten.

(c) by Immerlan.deRegionale Flora und Fauna:
Die Pflanzenwelt der Wolfsmark ist typisch für den Süden der Herzlande - in den Wäldern wachsen vor allem Korkeichen, Oliven- und Iainbrotbäume, Lorbeer, Pinien, Zypressen und Zedern, in den Flusstälern auch Ulmen, Platanen und Kastanien. Auf den unteren Hängen der Erikarberge findet sich in der Wolfsmark hauptsächlich Makja, ein dichter Niederwald aus Ginster, Kreuzdorn, Oleander, Erdbeerbäumen und Baumheide, der ein undurchdringliches Labyrinth bilden kann. Eine Baumart, die ausschließlich in der Wolfsmark vorkommt, ist der Koboldsahorn, ein Baum der gerade einmal kniehoch wird und dessen Rinde ein hervorragendes Fiebermittel liefert.

Die Wolfsmark ist ebenso wildreich wie das benachbarte Sûrmera, die Tierwelt des Landes ist äußerst vielfältig, und in den Wäldern leben vor allem Schwarzhirsche, Damas und Wildschweine. Raubtiere wie Bären, Luchse und Wildkatzen sind zahlreich, ebenso wie Seidenmarder, Otter, Goldfüchse und Honigdachse. Der Kupferkranich ist ein Vogel, der nur in der Gegend um Liyonês lebt und begehrte Schmuckfedern liefert, ebenso wie die Wolfsnatter eine Schlange ist, die ausschließlich in den östlichen Erikarbergen vorkommt. Kein Tier wird in der Wolfsmark jedoch so verehrt wie der Silberwolf, der auch das Wappen des Landes ziert. Die Jagd auf Wölfe ist überall in der Wolfsmark nur gestattet, wenn es sich nachweislich um gefährliche Tiere handelt, ansonsten genießt dieses Raubtier im gesamten Fürstentum Schutz und dankt es den Wolfsmarkern in vielerlei Hinsicht.


Vorherrschender Glaube:
In der Wolfsmark herrscht der Zwölfgötterglaube vor und ganz besonders verehrt man hier Bran, Anukis, Amitari und Loa.

Wichtige Tempel, Heiligtümer und Pilgerstätten:
In jeder größeren Stadt der Wolfsmark findet sich zumindest ein Schrein oder ein kleineres Götterhaus für jeden der Zwölf. Der große Loatempel von Liyonês ist jedoch weithin bekannt und einer der größten Tempel der Göttin in den Herzlanden. In Serraval ist außerdem ein größerer Amitaritempel, der vor allem für seine Gärten berühmt ist und in der Hauptstadt Castéron findet sich das Grab Rivalins des Weißen, eine bekannte Pilgerstätte für Anukisritter und Gläubige.


Wichtige Handelspartner:
Die übrigen Fürstentümer und freien Städte der Herzlande sind die wichtigsten Handelspartner der Wolfsmark, doch das Land treibt auch mit dem Azurianischen Städtebund und den Rhaín- und Drachenlanden Handel.


(c) by Immerlan.deWichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Die Erikarberge der Wolfsmark sind reich an hervorragenden Eisenerzvorkommen und es gibt zahlreiche ergiebige Kupferminen, vor allem südlich von Sêrgwyn und Caerdygg, wo sich große Zentren der Kupferverarbeitung gebildet haben, die auch weit über die Grenzen des Fürstentums hinaus bekannt sind.

Außerdem gibt es in den Bergen reichhaltige Vorkommen von Edelsteinen wie Rauchtopase, Sayurine oder Schurkensteine, Amitarine, Rosengranate und genügend Salz und hochwertigen Ocker und Umbra. Auch die fruchtbaren Böden und tiefen Wälder sind wertvolle Ressourcen des Landes, ebenso wie die fischreichen Flüsse und Seen, allen voran der Ildorel.


Hauptimportgüter:
Luxuswaren aller Art, Stoffe und Tuche, Edelmetalle, vor allem Gold und Silber, sowie exotische Gewürze

Hauptexportgüter:
Kupfer und Kupferwaren, für welche die Wolfsmark in den ganzen Herzlanden und darüber hinaus bekannt ist, Weißweine, Reis, Korn und Feldfrüchte, Maronen, Oliven und Olivenöl, Holz, vor allem Bauholz, Bitterrinde als Arzneimittel, Vieh und Salz
 

Sozialstruktur:
Die Wolfsmark ist ein Fürstentum mit zwei Herrscherebenen - Fürst und Lords - und einem einflussreichen  Ritterstand. Die einfache Landbevölkerung besteht nahezu zu gleichen Teilen aus Frei- und Pachtbauern, einfachen Handwerkern, Kriegern, Hirten und Fischern. Vor allem in den Hafenstädten gibt es eine solide Mittelschicht aus Handwerksmeistern, Seeleuten, Händlern und Kaufherren.


Politik:
Die Wolfsmark ist ein kleines Fürstentum, aber stolz, frei und unabhängig, und so tritt sie auch auf. Außerdem gelten die Menschen hier als äußerst kämpferisch, tritt man ihnen zu nahe, wenn auch nicht als grundlos aggressiv. Man trägt die Nerven hier "dicht unter der Haut", wie man so schön sagt, und sei fast so stolz wie die Wüstensöhne südlich des Gebirges.

Geschichte:
In Altvordererzeit gehörten die Lande der heutigen Wolfsmark zum Königreich Meirion, dem Königreich der Heide. Sie waren äußerst dünn besiedelt und es gab nur zwei Städte, Liyonês und Castéron. Das übrige Land war vor allem das Jagdgebiet der Heidekönige und blieb jahrhundertelang vollkommen unberührt. Das imperiale Lehen Wolfsmark entstand, als Cobrin der Priester nach der Gründung von Ûr das Land des verwaisten ehemaligen Königreichs der Heide unter drei seiner treuesten Vasallen aufteilte und aus den Landen Meirions die Fürstentümer Sûrmera, Wolfsmark und Ildala wurden. Der Name des Fürstentums kommt nicht von ungefähr, denn zu Wölfen haben die Menschen hier schon seit alters her eine ganz besondere Bindung. Die Legende erzählt, dass der Ritter, welchem Cobrin das Land als Erblehen vermachte, in seiner Jugend einmal auf der Jagd in Gefahr geriet und von einer Silberwölfin gerettet wurde. Aus Dankbarkeit wählte er den Silberwolf als Wappen seines Hauses und als Cobrin ihn Jahre später zum Fürsten ernannte, bat der Ritter sich nicht etwa die reichen sûrmerischen Lande und auch nicht das sonnendurchflutete Ildala mit seinen Perlengründen aus, sondern jenen Landstrich, der für seine Wildnis und seine zahlreichen Wolfsrudel bekannt war - die Wolfsmark.

Ebenso bekannt war das Land für seinen überaus stolzen, eigensinnigen und sehr temperamentvollen Menschenschlag: im Land der Silberwölfe wurden Dörfer von jeher wie Festungen gebaut: Türme, bis zu fünf oder sechs Geschosse hoch, mit schießschartengroßen Fenstern und ursprünglich ohne Tür - man fand nur mit Strickleitern Einlass. Jahrhunderte lang dauerten die Fehden um eine missachtete Ackergrenze oder ein ehrverletzendes Wort zwischen Nachbarorten, nur unterbrochen, wenn die Verteidigung gegen Fremde anstand oder gerade Erntezeit war. Im Schutz der Nacht pflegten die Bauern dann die eigenen Türme aufzustocken, um denen des Nachbardorfes überlegen zu sein. Während die Frauen die notwendige Feldarbeit verrichteten, sollen Generationen männlicher Familienmitglieder aus Angst vor der gefürchteten Blutrache diese Trutzburgen niemals verlassen haben. Festungsartige Dörfer gibt es noch heute zuhauf in der Wolfsmark, doch den Blutrachefehden und allem weiteren Unsinn machte jener Ritter und neue Herrscher des Landes, niemand anderes als Rivalin der Weiße, ein Ende.

Er gründete das Haus Anarawd, das während des gesamten Bestehens Ûrs als Fürstenhaus über die Wolfsmark gebieten sollte. Die Sippe Rivalins schrieb die Wolfsgesetze fest, ließ das Land behutsam besiedeln, gründete Städte, Häfen und Marktflecken, ließ Festungen errichten und Straßen ausbauen, so dass dem kleinen Lehen alsbald ein bescheidener Wohlstand gesichert war. Etwa um das Jahr 1840 VZ und damit relativ spät, begann man auch in der Wolfsmark den Bergbau voranzutreiben und noch einmal hundert Jahre später wurde das Fürstentum zu einem Zentrum Kupfer- und Rotschmiedekunst im südlichen Ildorien, was im Verlauf der nächsten dreihundert Jahre zur Gründung der Städte Sêrgwyn und Caerdyg führte. Ab dem Jahr 2450 VZ etwa wurde Caerdyg darüber hinaus für seine Schmiedewaren aus Eisen bekannt, vor allem für seine Rüstungsschmiede und Plattner.

Grausige Berühmtheit erlangte die Wolfsmark nur wenig später, im Jahr 2501 VZ, als man der damaligen Gräfin von Arantal, Erzébet Báthory, wegen 'Ausübung dunkler Künste, Häresie und zahllosen Morden an Unschuldigen' den Prozess machte und sie zum Tode verurteilte. Sie wurde lebendig auf ihrer Burg eingemauert und ging als 'Blutgräfin' in die Geschichte ein - noch heute schreckt man mit Schauermärchen über ihre Untaten unartige Kinder im Süden der Herzlande. Das Haus Báthory verlor dank ihrer Machenschaften alle Würden und Ehren, und das Haus Bedwyr kam in Arantal an die Macht. Die Ruine der Burg Báthory steht noch heute am Fuß der Erikarberge und es heißt, der Geist der Gräfin ginge als Todesfee darin um.

Als Argon der Eroberer, Statthalter der Provinz Ildorien, zu seinem Feldzug gegen die Drachenlande aufrief, kam es in der Wolfsmark zu schweren Unruhen und einem Zerwürfnis zwischen den Fürsten des Landes und dem Statthalter Argon, durch welches der imperiale Frieden ernsthaft in Gefahr war, gebrochen zu werden. Argon konnte sich durchsetzen und in den folgenden zwölf Argonschlachten musste die Wolfsmark, wie befürchtet, herbe Verluste an Männern, Waffen und Pferden hinnehmen. Während der nächsten Jahrzehnte, als sich die ersten Anzeichen des drohenden Großen Krieges zeigten, erstarben die Handelsbeziehungen des mächtigen Nachbarn Sûrmera zu den Elbenlanden, was man auch in der Wolfsmark zu spüren bekam, wenn auch nicht so hart. Als sich im Jahr 2731 VZ die Tore der Unterwelt öffneten und die Wesen der Finsternis und der Unheiligen Legionen über die Südlande des Imperiums von Ûr herfielen, schwappte der Krieg zwar nicht bis über die Erikarberge in die Wolfsmark hinein, doch die Südgrenzen waren stark von versprengten Narghorden und Dämonenwesen bedroht und niemand war da, um sie zu verteidigen außer Frauen und Kinder… und Silberwölfe, die sich in jenen schrecklichen Zeiten einmal mehr um das Fürstentum verdient und ihrem Ruf als Freunde der Menschen dort alle Ehre machten.

Nahezu alle Krieger des Landes kämpften auf dem Feld von Samara und Tausende fielen, unter ihnen auch Fürst Trakai Anarawd, was zu Beginn des Fünften Zeitalters ein Land zurückließ, dessen südliche Grenzgebiete verwüstet und verbrannt, und dessen Bevölkerung fast zur Hälfte aus Witwen und Waisen bestand. Die nachfolgende, furchtbare Zeit des Blutes und der Kleinkriege traf die Wolfsmark ebenso hart: das  Fürstentum hatte im Großen Krieg die meisten seiner Krieger und waffenfähigen Männer verloren, und im Land herrschten drei Jahre lang Chaos, Kämpfe, Hungersnot und Leid allerorts. Dies änderte sich erst, als Sire Algirdas Carradyn mit etwa fünfhundert Kriegern an seiner Seite, die er von den Schlachtfeldern des Südens nach Hause führen konnte, wieder heimkehrte und sich eilig daran machte, das verwaiste Land zu verteidigen und allmählich wieder für so etwas wie Recht, Gesetz und Ordnung zu sorgen.

Sire Algirdas, ein Ritter aus einem kleinen, unbedeutenden Haus, schon damals weit jenseits seiner besten Jahre, aber ein mutiger Kämpfer und entschlossener Mann, ehelichte im Jahr 5 FZ die einzige Tochter des im Krieg gefallenen Fürsten und Erbin des Hauses Anarawd, die erst sechzehnjährige Ethil Schönhaar und sie schenkte ihm noch fünf Söhne, bis er im Jahr 11 FZ im Kampf starb. Erneut führerlos, da Algirdas Söhne allesamt noch im Kindesalter waren, drohten dem Land weitere Unruhen und erneutes Versinken in der Anarchie in den ohnehin schon schwierigen Zeiten, doch Ethil Schönhaar bewies, das mehr in ihr steckte, als nur eine hübsche, fruchtbare junge Frau:

Sie nahm das Heft selbst in die Hand und führte die Wolfsmark bis zu den Perlenschlachten in den Jahren 31 – 39 FZ durch jene entsetzlichen ersten Jahrzehnte nach dem Großen Krieg. Sie bewaffnete ganze Regimenter von Frauen und jungen Mädchen mit Bögen und Speeren, sie lenkte umsichtig die Ströme Abertausender von Flüchtlingen hier und dorthin, und siedelte viele in den entvölkerten Landstrichen ihres Fürstentums an. Sie schmiedete Bündnisse mit dem mächtigen Sûrmera und dem benachbarten Ildala gegen die eroberungswütigen Nebrinôrthares, sie vermählte und taktierte, griff selbst zum Schwert, wenn es sein musste, und schützte ihre geliebte Heimat und das Land ihrer Vorväter so gut sie es vermochte – noch heute wird Ethil die Schöne in der Wolfsmark wie eine Heilige verehrt und ihr Name nur mit größter Ehrfurcht und im selben Atemzug wie die der Helden der Altvorderenzeit genannt.

Ethil Schönhaars Sohn und Erbe der Wolfsmark, Ianto ap Algirdas, verteidige sein Fürstentum in den Perlenschlachten (31 - 39 FZ) erfolgreich gegen die Nebrinôrthares und übernahm die Herrschaft im Jahr 35 FZ, wobei er die Wolfsmark zum Freien Fürstentum der Herzlande erklärte. Als im Jahr 40 FZ die Zeit des Blutes und der Kleinkriege endlich zu Ende ging und die ersten dauerhaften Friedensverträge in den Herzlanden ausgehandelt wurden, kehrte auch in der Wolfsmark wieder halbwegs Ruhe und Frieden ein, doch er währte nur bis zum Jahr 45 FZ, als die Nebrinôrthares erneut im benachbarten Ildala einfielen und das Land bis zur Stadt Rhedae am See Nebrellyn eroberten. Die Wolfsmark befestigte ihre Ostgrenzen stark und begann mit dem Ausbau der Feste Kernuak. Zu Hilfe gerufen von den erbittert Widerstand leistenden Ildalern, sammelte die Wolfsmark ihre Truppen und im Jahr 48 FZ kam es zur Schlacht am Sandweg, bei der die Nebrinôrthares vernichtend geschlagen wurden, alle eroberten Landstriche Ildalas aufgeben mussten und sich geschwächt zurückzogen. Infolge dessen wurde im Jahr 55 FZ auch der Orden der Silberwölfe ins Leben gerufen, ein Ritterorden mit Hauptsitz in Kernuak, dessen Hauptaufgaben der Schutz der wolfsmarkischen Grenzen, die Sicherung der Handelsstraßen und die Unterstützung der fürstlichen Truppen im Kriegsfall sind.

Die folgenden zweihundert Jahre etwa brachten der Wolfsmark dann endlich den so lange entbehrten und schmerzlich herbeigesehnten Frieden, so dass die geschundenen Lande die Gelegenheit hatten, zu heilen und wieder zu erblühen. Das Haus Carradyn bewies gutes Geschick in der Führung des Fürstentums und so kehrte allmählich wieder Wohlstand ein, der Handel kam in Schwung und das Leben verlief in geordneten Bahnen. Die Pest, die weite Teile der Rhaínlande, wo sie ausgebrochen war und der westlichen Herzlande in den Jahren 285/286 FZ heimsuchte, gelangte allen Göttern sei Dank nicht bis in die Wolfsmark und so blieb das Fürstentum vom Schwarzen Tod, wie die Krankheit alsbald genannt wurde, vollkommen verschont. Auch die Wintersommer der Jahre 440 bis 443 FZ mit ihrer kalten Witterung, den Unwettern, Überschwemmungen und katastrophalen Missernten gingen an der Wolfsmark spurlos vorüber, in der das Wetter einfach wie immer blieb und die daher auch nicht von irgendwelchen Ernteausfällen und nachfolgenden Hungersnöten betroffen war. Getreide, Korn und Feldfrüchte aus der Wolfsmark  fanden allerdings in jenen Jahren reißenden Absatz bei allen Betroffenen, und so fuhren hunderte von Schiffe in die Häfen der nordwestlichen Fürstentümer, beladen mit Korn und Nahrungsmitteln.

Im Jahr 507 FZ kam es dank schlechten Wetters und anhaltender Regenfälle von Grünschein bis Nebelmond noch einmal zu Missernten in den Herzlanden und diesmal war auch die Wolfsmark betroffen, wo die Felder vor allem entlang der Flüsse wochenlang überschwemmt waren. Die Hälfte der Reis- und Getreideernte verdarb und verfaulte, es gab ein paar kleinere Cholera-Ausbrüche in Sêrgwyn, Serraval und Castéron durch verdorbene Brunnen, aber dank umsichtiger Kornrationierungen und dem rechtzeitigen Eingreifen der Fürstensippe kam es zu keiner wirklich schlimme Hungersnot. Findigkeit, Tapferkeit, Kampfesmut und Freiheitsdurst ihrer Bewohner prägen die Geschichte dieses kleinen Fürstentums, in das sich kaum je fremde Eroberer wagten, von den lange vergangenen Tagen Meirions bis heute. Die Wolfsmark ist ein kleines und nicht allzu dicht besiedeltes Land. Es ist längst nicht so bedeutend was den Handel angeht, wie Sûrmera, Ildala oder Vînnar, gleichwohl hat das Fürstentum es zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht und weiß seine Interessen, wenn es sein muss, sehr nachdrücklich zu wahren. Lord Rayn Carradyn, der Fürst der Wolfsmark, hat sich nie eine Gemahlin genommen, aber er ist Vater mehrere Bastarde von verschiedenen Frauen, die er auch alle anerkannt hat. Seit dem Jahr 508 FZ gebietet neben Lord Rayn Carradyn auch sein Bastardsohn und Erbe Eallair von Castéron, genannt der Schwarze Prinz, über die Wolfsmark.


Einflussreiche Familien und Personen:
Neben dem Haus Carradyn, dem Fürstenhaus der Wolfsmark und den Häusern der Markgrafen – Haus Aimeric, Haus Guarin, Haus Silvain und Haus Bedwyr – gibt es noch viele weitere einflussreiche, wichtige, mächtige und berühmte oder schlicht und einfach bekannte Personen und Häuser in der Wolfsmark.

Eallair von Castéron, Lord Rayns Bastardsohn, Erbe und rechte Hand des Fürsten, genannt der Schwarze
Prinz
Riwanon von Ambéren, Hohepriesterin der Anukis im Tempel von Castéron, Mutter Eallairs, die Geliebte und Ratgeberin Fürst Rayns
Fèren Schwarzfeuer, ein Feuermagier und Gelehrter im Dienst Lord Rayn Carradyns
Amance Bar, Hohepriesterin Loas im Tempel von Liyonês
Gwenllian von Castéron, ein Bastardsohn Lord Rayns, Priester Loas im Tempel von Liyonês
Érard von Hattin, ein Bastardsohn Lord Rayns, Meisterbogenschütze und Jäger in den Erikarbergen
Yolande ferch Enghien, auch Yolande von Castéron, eine Bastardtochter Lord Rayns und eine Jungfer von vierzehn Jahren, lebt in Castéron im Haushalt ihres Vaters
Ianto ap Rayn, ein Bastardsohn Lord Rayns und Bruder des Schwarzen Prinzen, ein Junge von acht Jahren, lebt im Haushalt seines Vaters in Castéron
Sire Rochesis von Castéron, Verweserin der Feste Kernuak, eine Ritterin Loas, älteste Bastardtochter Lord Rayns, genannt die Feuerschlange
Meister Gaucher, Verweser des fürstlichen Marstalls in Castéron
Maester Candavene, ein berühmter Heilkundiger in Amarvirin, Leiter des Ethilenhospitals in Amarvirin
Sire Milon Guarin, Wächter der Südstraße, Hauptmann des Silberwolf-Ordens und Ritter Anukis, zweitgeborener Sohn Lord Lothaire Guarins
Sire Syarl Harpedane, Nauarch der Wolfsmark, Kapitän der Silberwölfin
Tanmor Graurücken, Anführer der Werwölfe von Arantal
Marroc Tiefschürfer, ein Mogbar, Anführer der Mogbars von Hattin und ein wohlhabender Kupferhändler
Baudoin von Caerdygg, ein weithin bekannter Meisterschmied und Plattner
Der Rote Milan, ein bekannter und geachteter Karawanenführer für die azurianischen Wüsten und die Große Salzebene, ein halber Hark'kine
Homfar von Serraval, genannt Langer Hom, Wirt des 'Federfasses', des größten Gasthauses an der Südstraße, ein ungewöhnlich groß gewachsener Mogbar
Mahaut von Harkan'nar, genannt die Ebenholzprinzessin, Kurtisane und Besitzerin des Hamadat, des größten Freudenhauses in Amarvirin
Galéran von Nérac, ein berüchtigter und überall in der Wolfsmark gesuchter Schmuggler und Pirat, der auf dem gesamten südlichen Ildorel sein Unwesen treibt, Kapitän der Schwarzer Stolz
Fiennes der Findige, ein berüchtigter Dieb der überall in der Wolfsmark gesucht wird, aber einfach nicht zu fassen ist


Regionale Fest- und Feiertage:
In der Wolfsmark gelten die vier großen Feste der in diesem Fürstentum am meisten verehrten Götter: man feiert also Loas Hochtag am 12. Sonnenthron mit den traditionellen Loafeuern, Amitaris Hochtag oder Erntedank am 24. Erntemond, die Große Jagd oder Anukis Hochtag am 3. Nebelfrost und den Tag der Schwerter oder Brans Hochtag am 12. Nebelfrost. Außerdem wird in der Wolfsmark am 12. Blätterfall das Wolfsfest gefeiert und der Todestag der Heiligen Ethil am 21. Taumond geehrt.

Regionale Währungen und Maße:
Es gelten die allgemein üblichen Maße und Währungen.


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