~ Die Herzlande ~

 

(c) by Immerlan.deIldala

 

Hauptstadt:
Hauptstadt des Fürstentums, zugleich Fürstensitz, größte Stadt und wichtigster Hafen des Landes ist das prächtige, alte Ildala an der Mündung des Bahr el-Atbàr in den Ildorel.


Landeswappen:
Das Wappen Ildalas zeigt drei goldene Muscheln mit je einer einzelnen weißen Perle in ihrer Mitte, diagonal auf schwarzem Grund angeordnet.


Bevölkerungszahl:
Ildala ist von mittlerer Größe und hat etwa 550.000 Einwohner, einschließlich aller Templer der Faêrystemplerorden, die in Ildala Komtureien und Festungen unterhalten.


Bevölkerungsanteile:
In Ildala leben etwa 95% Menschen und 5% andere, wie Kobolde, Feen, Mogbars, der ein oder andere Zentaur oder sonstiges Wesen.


Sprachen:
Im Fürstentum Ildala wird vor allem die Allgemeinsprache, im Süden auch das alte Hôth gesprochen. Tamaraeg hingegen hört man so gut wie überhaupt nicht mehr - außer in den gebräuchlichen Namen und Ortsbezeichnungen.


Regierungsform:
Ildala ist ein Freies Fürstentum der Herzlande und unterteilt in vier Erblehen, die jeweils einem Marcherlord unterstehen. Die vier Marklehen Ildalas sind: Tumbrien, Nájera, Royan und Hilair.


Herrscher:
Lord Brynmor Taraslan aus dem Haus Taraslan, Fürst von Ildala

Seine Vasallen:
Lord Siór Deleaval aus dem Haus Deleaval, Marcherlord von Hilair
Lord Sean Lamarkin aus dem Haus Lamarkin, Marcherlord von Royan
Lady Roxalba Termarlis aus dem Haus Termarlis, Marcherlady von Nájera
Lord Gilduin Vorlegar aus dem Haus Vorlegar, Marcherlord von Tumbrien

(c) by Immerlan.deLage und geographische Grenzen:
Ildala liegt ganz im Süden der Herzlande zwischen den Flüssen Wolfswasser im Westen und dem Bahr el-Atbár im Osten. Im Norden bildet der Ildorel die Grenze des Landes, im Süden reichen die ildalaer Wälder bis an die nordazurianische Savanne.


Klima und Landschaft:
Das Klima Ildalas ist heiß und trocken, die Sommer sind lang, die Winter sehr mild, das Frühjahr und der Herbst hingegen eher feucht. Schnee kennt man in Ildala überhaupt nicht, noch nicht einmal auf dem Aurmynydd, der fast zweitausend Schritt hoch ist. Der einzige richtige Winter, den das Land je erlebte, war der Grausame Winter des Jahres 1190 im Dritten Zeitalter, jenes Jahr, das auch als "Elfhundertundtotgefroren" in die Geschichte einging, und selbst damals blieb der Schnee kaum einen Siebentag liegen.

Die Lande Ildalas sind bereits sehr viel karger als die der übrigen Herzlande, zudem weit, flach und trocken, nur die Flüsse haben sich an vielen Stellen in tiefen Schluchten in den felsigen Boden gegraben und mit ihrem Lauf die berühmten Kanyons geschaffen. Die Ildorelküste im Nordwesten des Landes ist überwiegend steil und felsig, mit hohen zerklüfteten Klippen - erst im Mündungsbereich des Bahr el-Atbàr nahe der Grenze zu den Nebrinôrthares erweitert sich die Küstenlandschaft zu einem Becken. Im Norden Ildalas liegen Orangenhaine und Ziegenweiden zwischen schroffen Felsen, im Süden herrschen Palmenwälder, Sternkiefer- und Korkeichenhaine vor. Olivenbäume und Akazien zeichnen graugrüne Tupfer auf goldweiße Erde und die Intensität des Lichts lässt einen in den hellen Tagstunden fast die Augen schließen. Entlang des Sandwegs tauchen zwischen den alten, mit trutzigen Mauern versehenen Städten gelegentlich kleine Dörfer wie weiße Inseln aus den Baumzeilen auf. Die Sonnenwärme vermischt sich mit dem Duft von Rosmarin und Zitronen, und lässt die Luft glühen. Schwarze, hochbeinige Ziegen dösen im Schatten von Korkeichen und Akazien, und der blaue Himmel spannt sich von den Wolfswassern bis zum Perlenpalast von Ildala.

Wichtige Berge und Gebirge:
Ildala besitz bis auf seine felsigen Klippen an der Ildorelküste keinerlei Gebirge oder andere nennenswerten Höhenzüge, nur einen einzigen, einsam aufragenden Inselberg, den Aurmynydd oder Goldberg im Süden. Dafür ist das Fürstentum reich an verwitternden Sandsteinformationen, die letzten Überreste einstiger Berge, welche mancherorts aus den Ebenen ragen wie die verwunschenen Türme märchenhafter Festungen oder Ruinen lange vergangener Reiche.


Der See Nebrellyn, der Oberlauf des Term und der Berg Aurmynydd im Süden Ildalas

 

Wichtige Gewässer:
Im trockenen, heißen Ildala ist Wasser ein kostbares Gut, und so ist vor allem der Ildorel für das Fürstentum von größter Bedeutung, nährt er doch durch ausgeklügelte Bewässerungssysteme die Orangenhaine, Mandelbaumplantagen und Korkeichenwälder des Nordens und füllt die riesigen Zisternen des Landes. Weitere wichtige Gewässer Ildalas sind der See Nebrellyn sowie die Flüsse Wolfswasser, Term und Bahr el-Atbár.

Wichtige Städte und Dörfer:
Ildala, die gleichnamige Hauptstadt des Fürstentums, ist der größte Hafen und die bedeutsamste Stadt des Landes. Weitere wichtige Städte sind Sassaret, Rhedae, Hyer und Termenés, sowie Gougolôn, die Stadt der Gaukler, Schausteller und Glücksspieler, und das Winterquartier der Adama Rah. Außerdem werden die Südgrenzen Ildalas von einer Reihe mächtiger Trutzburgen und Grenzfestungen der Templer geschützt. Diese sind der Reihe nach von West nach Ost: Feste Bethsura, Caer Lavanar, Feste Akkan, Caer Moran, Feste Starkenberg, Feste Karninjak, Feste Nuiver, Caer Margat, Caer Rochild, Sianér, Caer Tarpin, Arelat und Caer Torrelobar.



Die Stadt Termenès und die Wälle von Caer Torrelobar im äußersten Süden am Bar el-Atbár in Ildala


Wichtige Institutionen:
Die Feste Bethsura, Sitz des Großmeisters der Inaritempler der Immerlande und die Feste Caer Gaillard, Sitz des Faêyristemplerordens der Zwei Monde sowie die Alchemistenhalle Omram von Bigor sind die wichtigsten Institutionen Ildalas.


Wichtige Verkehrswege:
Die Große Südstraße nimmt in der Stadt Ildala ihren Anfang und führt am Ildorelufer entlang durch das ganze Land. Sie ist der wichtigste und größte Handelsweg des Fürstentums. Von Idlala aus führt der Sandweg nach Süden am Bahr el-Atbàr entlang über Caer Gaillard, Caer Tarpin, Arelat und Caer Torrelobar bis nach Mar'Varis. Der Grenzweg ist eine weitere Straße des Fürstentums, welche die zahlreichen Burgen und Grenzfestungen im Süden Ildalas miteinander verbindet und hauptsächlich deren Versorgung dient. Von Starkenberg aus führt zudem eine schmale Straße nach Nuberon, der Weg der Ritter genannt.

Besondere Örtlichkeiten:
Das Fürstentum ist nicht sonderlich zahlreich mit außergewöhnlichen Naturwundern gesegnet, auch wenn seine Landschaften von einer ganz eigenen, rauen Schönheit und besonders leuchtenden, kräftigen Farben sind. Erwähnenswert sind an dieser Stelle insbesondere die Schwarzen Seen, die Naphthateiche von Hilair, wo unablässig Rohas schwarzes Blut an die Erdoberfläche brodelt und die mächtigen, schroffen Flusstäler, genannt Kanyons, des Term, der mit seinem Lauf wahrhaft imposante Schluchten geschaffen hat.

 


Die Schwarzen Seen von Hilair und der Sandwall im Süden Ildalas



Es gibt noch andere besondere Örtlichkeiten im Fürstentum Ildala, wie etwa den Perlenpalast der Stadt Ildala selbst, den Sandwall im Süden, eine lange, hohe Wehrmauer, welche die mächtigen Templerburgen miteinander verbindet und die Grenzen Ildalas gegen die Rote Sagora abschirmt, die trutzigen Festungen der Templerorden am Sandwall, Gougolôn, die Stadt der Gaukler, die kein einziges festes Gebäude besitzt, sondern eine Stadt aus zahllosen bunten Zelten oder hölzernen Wagen ist und noch viele mehr.


(c) by Immerlan.deRegionale Flora und Fauna:
Die Pflanzenwelt Ildalas ist schon sehr nordazurianisch geprägt. Nur im Norden des Landes, entlang des Ildorel, überwiegt die herzländische Pflanzenwelt. Geschlossene Waldbestände mit Stein- und Korkeichen, Thujen, Zedern und Sternkiefern finden sich noch im Westen Ildalas, entlang des Ildorel gibt es auch weiter östlich noch Korkeichen oder Olivenwälder, Orangenhaine, Zitronen- und Mandelbäume. Im Süden Ildalas wachsen vor allem Akazien, Erdbeer- und Iainbrotbäume, Arganien und Jujuben, schon zahlreiche Zwergpalmen und auch Agaven, Pistazien, Riesenlobelien und Kampferbäume. Im Südosten Ildalas herrscht Trockensteppe mit Büschelgräsern, Dornsträuchern und widerstandsfähigem Halfagras vor. Eine Baumart, die nur in Ildala vorkommt, ist der Drachenbaum.

In Ildala leben zahlreiche Wildtiere, vor allem im eher dünn besiedelten, waldreichen Westen des Landes. Hier gibt es Damahirsche, Wildschweine, Silberwölfe und Goldfüchse. Es gibt auch zahlreiches Kleinwild wie Liptiks, Waschbären und Stinktiere, Honigdachse und Sandmarder. Ebenso sind einige Vogelarten häufig in diesem Fürstentum anzutreffen, etwa Weiß- und Nurmstörche, Schwäne, Felsentauben, Brautenten, Fischadler, Tirinkis, Schopfibisse, Kormorane, Elanglas und Rotmilane. Tierarten, die nur in Ildala vorkommen, sind die Inarimuschel und der Karakulak oder Ildala-Luchs. Das Land ist darüberhinaus weithin bekannt für seine hervorragende Pferdezucht, wie die der Royanrösser oder die der edlen Nájeras.

Vorherrschender Glaube:
In Ildala hängt man dem Zwölfgötterglauben an und verehrt vor allem Faêyris, Inari, Bran, Vendis, Loa und Shenrah. Das Druidentum ist überhaupt nicht mehr in diesen Landen vertreten, ebenso wenig wie der Schamanismus.

Wichtige Tempel, Heiligtümer und Pilgerstätten:
Der Faêyristempel von Ildala und der Inaritempel von Rhedae sind die größten Tempel des Landes, es finden sich jedoch kleinere Tempel und Schreine aller zwölf Götter in jeder größeren Stadt des Fürstentums. Ildala besitzt keine Druidenheiligtümer mehr und auch keine besonderen Pilgerstätten.

Wichtige Handelspartner:
Die übrigen Fürstentümer der Herzlande und der azurianische Städtebund, sowie die Drachenlande sind die wichtigsten Handelspartner des Fürstentums. Perlen aus Ildala gehen von hier aus nach ganz Roha.

(c) by Immerlan.deWichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Ildala ist nicht sonderlich reich mit Bodenschätzen wie Gesteinen, Mineralien oder Erzen gesegnet. Es gibt zwar einige Vorkommen von Türkisen, Hyazinthe und Wüstenglas, außerdem ein wenig Tonerde, wertvollen Ocker, Umbra und Quarzsand, und am Aurmynydd finden sich auch reichhaltige Goldvorkommen, die abgebaut werden, doch grundlegender Wohlstand ist mit Bergbau in diesem Fürstentum nicht zu erwirtschaften.

Die wertvollsten Ressourcen Ildalas sind das Naphtha oder Steinöl, das Blut Rohas, das reichlich in den steinigen Böden zu finden ist, die Süßwasserperlen des Ildorel und der See mit seinen reichen Fischgründen, sowie die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der – wenn sie bewässert werden – äußerst fruchtbaren Böden, vor allem die Baumwolle, die hier fleißig angebaut wird. Außerdem werden in Ildala einige wichtige Nutztiere gezüchtet, die auch weit über die Grenzen des Fürstentums hinaus bekannt und begehrt sind.


Hauptimportgüter:
Metalle und Metallerzeugnisse, Luxuswaren aller Art, edle Stoffe und Tuche, Salz und Gewürze

Hauptexportgüter:
Oliven- und Arganöl, Steinöl oder Naphta, Baumwolle, Mandeln und Orangen, Zitrusfrüchte, Fisch- und Fischereierzeugnisse, Perlen, Holz, Gewürze und Gewürzkräuter, Heilkräuter und andere pflanzliche Grundstoffe für Gifte, Tränke, alchemistische Elixiere und ähnliches, Steinzeug, Nutzvieh, vor allem Pferde wie Najéras und Royanrösser.
 

Sozialstruktur:
Ildala ist ein feudales Fürstentum mit zwei Herrscherebenen - Fürst und Lords - und einem ausgeprägten Ritterstand. In den Städten existiert schon lange ein selbstbewusstes Bürgertum, Freibauern in den ländlichen Gebieten sind jedoch die Ausnahme der Regel. Durch seine Lage an den äußersten Südgrenzen der Herzlande und auch durch Ildalas Bündnispolitik mit den großen Orden der Zwölf Tempel ist das Fürstentum seit Beginn des Fünften Zeitalters schon das Land der Templerorden, Söldner, Glücksritter und Abenteurer.


Impressionen Ildalas
Die Templerfestungen Starkenberg und Arelat am Sandwall, das Tor des Heiligen Taraslan der Stadt Ildala


Politik:

Die Politik des kleinen Landes ist recht offen und weltgewandt zu nennen, hat man doch mit dem Sandweg vielerlei Händler und Karawanen im Land, die allerlei Güter und exotische Waren nach und durch Ildala transportieren - und mit diesen natürlich auch fremde Kulturen, andere Sprachen, seltsam erscheinende Sitten und Gebräuche und anderes Gedankengut. Selbstbewusst aufzutreten hat das Fürstentum im Lauf der letzten Jahrhunderte erlernt, geht diesen Weg dabei jedoch  voller Charme und immer mit einer gewissen Schlitzohrigkeit.


Geschichte:
In alter Zeit gehörten die Lande des heutigen Ildala zu Meirion, dem Königreich der Heide, und man findet in dem geschichtsträchtigen Land noch heute Zeugen der Blütezeit dieses Reiches, etwa die Städte Sassaret oder Hyer, die schon bedeutende - wenn auch noch kleine - Häfen zur Zeit Meirions waren. Das Königreich der Heide wurde von den Dracayrens erobert, ebenso wie die übrigen Königreiche der Ersten Menschen, und lange Zeit war es ein Lehen des Imperiums von Tamarlon. Meirion war eines der vier Reiche, die nach dem Fall Tamarlons in der Zeit der Wirren von den ehemals Neun übrig geblieben waren und bis zur Schlacht an den Rhainfurten im Jahr 1430 VZ versuchten die Könige der Heide immer wieder die Oberherrschaft über die Reste des einstigen Dracayren-Imperiums zu erlangen. Doch in jener Schlacht fielen Domangart, der letzte König der Heide, und alle seine sieben Söhne. Das Geschlecht starb aus und mit ihm auch die ehrgeizigen Ambitionen Meirions. Dann kam Cobrin und nach seinem Sieg über die Barbaren wurden die Lande Meirions in die drei Lehen Sûrmera, Wolfsmark und Ildala aufgeteilt.

Das Lehen Ildala fiel an Guilhern von Madiran, auch genannt Guilhern der Troubadour, Guilhern der Sänger oder Guilhern Kurznase, einem altgedienten Recken Cobrins und Ritter Lyrs. Guilhern gründete das Haus Madir, ehelichte in ein alteingesessenes, meirionisches Adelsgeschlecht und begründete die noch heute bestehende, besondere Affinität Ildalas zu den schönen Künsten, vor allem zu Musik und Tanz. Leider begründeten die benachbarten Nebrinôrthares mit der Tatsache, dass Guilhern, wie viele Ritter Cobrins, ursprünglich aus dem Königreich Rhondayr stammte, Jahrhunderte später noch ihre obskuren Machtansprüche und Begehrlichkeiten gegenüber dem kleinen Fürstentum Ildala. Über die lange Zeit des Friedens und des bescheidenen Wohlstandes während der  Ära des Imperiums von Ûr ist heute nur noch wenig in Ildala bekannt, denn von allen herzländischen Fürstentümern hatte dieses wohl am meisten unter dem Großen Krieg am Ende des Vierten Zeitalters und den nachfolgenden, dunklen Jahren der Zerstörungen und des Chaos zu leiden. Vieles, auch zahlreiche historische Aufzeichnungen, ging verloren oder fiel Bränden und Zerstörungen zum Opfer. Sicher ist, dass die erste große Blütezeit des heutigen Ildala unter der Herrschaft Ûrs begann. Das Land entwickelte sich zu einem Zentrum der Pferdezucht und war bald für Najéras und Royanrösser bekannt, außerdem besaß es einige wichtige Häfen am Ildorel und reiche Naphthavorkommen. All der Wohlstand und Reichtum halfen jedoch  nichts, als das Imperium seinen Niedergang erlebte. Der Große Krieg am Ende des Vierten Zeitalters bescherte Ildala nicht nur unsagbares Leid, er führte auch beinahe zu seiner völligen Zerstörung und Entvölkerung.

Das kleine Land nördlich der großen azurianischen Salzebene war dem Inferno, das aus dem Süden über die Immerlande hereinbrach, schutzlos ausgeliefert: fast alle waffenfähigen Männer, darunter der Fürst des Landes und all seine Söhne, waren in den Schlachten des Großen Krieges oder bei der Verteidigung des Imperiums gefallen, und keine breiten Flüsse, unpassierbaren Sümpfe oder hohen Berge schützten Ildala wie seine Nachbarn die Wolfsmark oder die Nebrinôrthares. Unbeschreibliche Not und schreckliches Elend herrschten in den Jahren nach der Schlacht von Samara, als das Imperium untergegangen war, und die Länder Ildalas waren so verwüstet, dass die meisten der zahllosen Flüchtlinge aus dem Süden noch nicht einmal blieben, sondern am Ildorel entlang weiter nach Osten oder Westen zogen. Die Wende brachte erst der Taraslan, ein einfacher Soldat, aber ein großer Mann, um den sich die wenigen hundert überlebenden ildalischen Krieger geschart hatten, damit er sie nach dem Fall des Imperiums aus den Schlachten und Wirren sicher nach Hause führe, was er auch tat. In Ildala angekommen, so erzählen es sowohl die Legenden, als auch die wenigen erhalten gebliebenen Aufzeichnungen aus jenen Tagen, wollte der Taraslan eigentlich weiter in seine ferne, nördlichere Heimat ziehen, doch man ließ ihn nicht, sondern wählte ihn zum neuen Fürsten und vermählte ihn mit einer jungen, kinderlosen Kriegswitwe aus dem mächtigen Haus Vorlegar.

Ob tatsächlich so bescheiden oder weit ehrgeiziger, als es die Geschichtsschreiber festhielten, der Taraslan fügte sich in sein Schicksal. Im Jahr 6 des Fünften Zeitalters wurde er vom einfachen Krieger zum Fürsten Ildalas und gründete mit seinem frischgebackenen Weib das gleichnamige Haus Taraslan, welches das Land auch noch heute beherrscht. Zehn Jahre später rief sich Ildala als Freies Fürstentum aus. Säumig war das neue Herrscherpaar inmitten des Wiederaufbaus und der unruhigen Zeiten ebenfalls nicht, denn sie brachten es in den folgenden zwanzig Jahren auf nicht weniger als sechzehn gemeinsame Kinder. Unter der Herrschaft der Taraslans wurden nach und nach zerstörte Dörfer und Städte wieder aufgebaut oder neu gegründet, der Sandweg wieder befestigt, Flüchtlinge angesiedelt, um die schrecklich ausgedünnten Reihen der Ildorer wieder zu füllen, die berühmten Pferdezuchten wieder aufgebaut, Ruinen abgetragen und neue Bauwerke begonnen... doch der mühevolle Aufbau des kleinen Landes sollte fast zwei Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Kaum waren im Jahr 29 des Fünften Zeitalters dann endlich wieder so etwas wie Ruhe und Frieden eingekehrt, und die zarten Pflänzchen von Handwerk und Handel erblüht, trugen die Olivenhaine wieder ausreichend Früchte, waren die Baumwollfelder bestellt und die Orangen-, Zitronen- und Mandelbaumplantagen brachten wieder reiche Ernte, streckten die machthungrigen Nebrinôrthares zum ersten Mal ihre gierigen Finger nach Ildala aus. Nur zwei Jahre später begannen die Perlenschlachten, der erste Eroberungsversuch der Nebrinôrthares gegenüber Ildala und der Wolfsmark und ein Krieg um die Vorherrschaft in den südlichen Herzlanden.

Die beiden kleineren Fürstentümer taten sich eilig zusammen und verteidigten ihre Lande erbittert gegen den ebenso mächtigen wie machthungrigen östlichen Nachbarn, so dass die Nebrinôrthares sich nach einem acht Jahre dauernden Krieg und zahlreichen Schlachten vorerst geschlagen geben mussten. Doch Ildala hatte einen hohen Preis für seine Freiheit bezahlt, denn das Haus Taraslan war in den Jahren des Krieges fast all seiner Erben beraubt worden. Von den einst elf Prinzen und fünf Prinzessinnen des Fürstengeschlechts lebten im Jahr 40 FZ nur noch vier. Der älteste und Erbe nahm eine sûrmerische Prinzessin zur Frau und sicherte sich damit ein Bündnis nach Westen, seine zwei Brüder und die einzig verbliebene Schwester jedoch, tief gläubig, verschworen sich als Templer den Göttern und folgten jeweils dem Ruf Faêyris', Amurs und Lyrs. Das Bündnis zu Sûrmera erwies sich nur fünf Jahre später als wahrlich segensreich, denn im Jahr 45 FZ fielen die Nebrinôrthares mit aller Macht in Ildala ein, eroberten weite Gebiete des Landes bis zur Stadt Rhedae am See Nebrellyn und erklärten sich noch im gleichen Atemzug zum "Königreich der Herbstrotberge". In Ildala leistete man erbitterten Widerstand gegen die Eroberer und drei Jahre lang tobte ein Partisanenkrieg um jedes kleine Dorf, um jeden Wildwechsel, um Furten, Städte und Festungen. Zu Hilfe gerufen vom Erben Ildalas, der nunmehr ja Rebellenführer und Vertriebener im eigenen Land war, leisteten sowohl die benachbarte Wolfsmark, als auch das mächtige Sûrmera Hilfe. In der Schlacht am Sandweg im Jahr 48 FZ gelang der Befreiungsschlag – die Nebrinôrthares wurden vernichtend besiegt, mussten alles eroberte Land aufgeben und zogen sich geschwächt zurück.

Die Atempause in Ildala währte nur kurz, denn aus den großen Salzebenen und der Sagora, sowie aus dem Suth drangen immer noch und immer wieder versprengte Nargbanden, Goblinhorden, der ein oder andere Höllenogre, herrenlose Dämonen und allerlei böse Wesen in das Land ein. Geschwächt von den zahlreichen Schlachten der vergangenen Jahrzehnte und der langen Zeit des Blutes und der Kleinkriege, suchte Ildala nun händeringend nach Verbündeten und Unterstützung gegen diese Plagen - und fand sie schließlich in den seit dem großen Krieg vielerorts heimatlos gewordenen, aber allmählich wieder erstarkenden Templerorden. Fürst Biarin Taraslan holte im Jahr 51 FZ die Faêyristempler vom Orden der Zwei Monde und den Großmeister aller Inaritempler ins Land, und schmiedete ein festes Bündnis mit ihnen, überlies ihnen großzügig einige Landstriche im Süden und stattete die heiligen Krieger mit zahlreichen Privilegien aus, was diese Ildala im Gegenzug mit der Errichtung des Sandwalls, mit dem Ausbau mächtiger Festungen entlang der offenen südlichen Grenzen und ihrem wohlwollenden Schutz dankten. Nicht zuletzt der Anwesenheit erst der Faêyristempler und später auch der Inaritempler an den Südgrenzen Ildalas war es zu verdanken, dass der Sandweg und weite Teile der nördlichen Großen Südstraße in Azurien bald wieder sicher wurden und der Handel auf ihnen wieder aufgenommen werden konnte.

Impressionen Ildalas
Landschaften Ildalas - die Ildorelküste, verwitternde Sandsteinfelsen und das Tal von Nuberon



Ab dem Jahr 100 FZ etwa zogen dann endgültig und regelmäßig wieder große Karawanen aus dem Süden am Blutfluss entlang nach Ildala und von dort aus weiter in die übrigen Herzlande, was dem Fürstentum endlich den lang ersehnten und hart erkämpften Wohlstand zurück brachte und in den nächsten zweihundert Jahren hatte das Fürstentum weitgehend Frieden und Zeit, sich zu erholen und wieder zu erstarken. Das Haus Taraslan bewies Umsicht und Geschick in der Führung des Fürstentums und zeigte sich auch den Nebrinôrthares gegenüber nicht nachtragend, mit welchen im Jahr 107 FZ erste dauerhafte Friedensbündnisse zum Wohl aller ausgehandelt wurden. Im Jahr 164 FZ stellte Fürstin Breanna Taraslan, eine große Freundin der Schausteller, Bänkelsänger und Dichter, nicht nur solches fahrende Volk, sondern auch die Adama Rah unter fürstlichen Schutz in Ildala und überlies ihnen sogar einen "geschützten Ort zur freien Verfügung, an welchem sie ungestört unter sich und sicher vor jedweder Nachstellung wären", wie es im fürstlichen Erlass heißt, was zwei Jahre später zur Gründung von Gougolôn, der "Stadt" der Gaukler führte. Um das Jahr 200 FZ verlegte der Großmeister der Faêyristempler seinen Sitz jedoch aus dem herzländischen Fürstentum in den Osten der Immerlande nach Alayz, um die dortigen Heiligtümer der Mondgöttin, vor allem Tober Roch, unter seinem persönlichen Schutz zu wissen. Die Templer der Mondgöttin blieben aber mit einem starken Orden, dem der Zwei Monde, im Land und sind Ildala noch immer in tiefer Freundschaft verbunden. Im Jahr 214 FZ erlebte das Fürstentum einen weiteren kleinen Aufschwung, denn in der kleinen und bis dahin recht unbedeutenden Stadt Bigor wurde die Omram-Akademie für Alchemie gegründet, und im Jahr 250 FZ nahm der Großmeister der Inaritempler seinen Sitz in Bethsura am Sandwall und ließ in den folgenden einhundertdreißig Jahren noch die beiden Festungen Caer Margat und und Starkenberg errichten und zu wehrhaften Trutzburgen ausbauen. Seither teilen sich Faêyristempler und Inaritempler die Bewachung und Bemannung des Sandwalls, und den Schutz der Großen Südstraße sowie das Geleit der Pilger in alle Himmelsrichtungen.

Wie auch die benachbarte Wolfsmark blieb Ildala von der Pest, die in den Jahren 285/286 FZ aus den Rhaínlanden nach Osten vordrang, vollkommen verschont und auch die Wintersommer der Jahre 440 bis 443 FZ, die katastrophale Schäden in weiten Teilen der Herzlande anrichteten, hatten keinen Einfluss auf das kleine Fürstentum im Süden. In Ildala blieb das Wetter nämlich auch in diesen düsteren Jahren einfach so wie sonst auch – was ein Segen für die gebeutelten übrigen Herzlande war, da Korn und andere Nahrungsmittel aus Ildala reißenden Absatz fanden und vielen das Überleben sicherten. Auch im Jahr 507 FZ, das Jahr des großen Regens, war in Ildala nichts von Missernten und verfaulendem Getreide zu spüren, im Gegenteil – das von jeher eher immer ein wenig zu trockene, staubige und sonnenverbrannte Land war für Monde von üppigem Grün bedeckt und fuhr in jenem regenreichen Jahr die beste Ernte der letzten zwanzig Jahre ein. Im Jahr 510 FZ wurde Ildala dann doch noch von einem Unglück jüngster Geschichte heimgesucht, als nämlich einige Ildorelpiraten, vermutlich unter dem Kommando des Schwarzen Gáleran, die Stadt Sassaret angriffen und plünderten, große Teile des Hafens in Brand steckten und mit reicher Beute entkamen. Seither bläst man vor allem in Ildala zur großangelegten Schmuggler- und Piratenjagd, hat aber bis heute noch keine nennenswerten Erfolge in diesen Angelegenheiten vorzuweisen.
 

Einflussreiche Familien und Personen:
Sire Bedivere Airetach von Penderyn in Talyra, Großmeister der Inaritempler in Bethsura
Sire Everardes von Bigor, Herr der Feste Caer Gaillard in Ildala, Ordensmeister der Templer der Zwei Monde, eines Faêyristemplerordens
Sire Geraint bar'Juriaan, Herr der Feste Caer Torrelobar, Senneschall vom Templerorden der Zwei Monde
Sire Raibeart von Sternfels, Herr der Feste Starkenberg in Ildala, Komtur der Ballei Starkenberg, Senneschall vom Templerorden der Weißen Rose
Sire Cédéric von den Acht Schwertern, Herr der Feste Caer Margat in Ildala, Komtur der Ballei Margat, Senneschall vom Templerorden der Weißen Rose
Galienne von Rhedae, Hohepriesterin Inaris in Rhedae
Auregan von Ildala, Erzpriester der Faêyris in Ildala
Ramond von Nuberon, Gesegnter Sithechs im Sithechtempel von Termenés
Yon Fromondin, Nauarch von Ildala, Kommandant der Perlenflotte und Kapitän der Seenajéra
Sornehan der Grüne, ein Erzmagier des Elements Luft und Hüter des "Schiefen Turms" von Ildala
Thibaud Gaudin, Gelehrter und Maester der Alchemie an der Alchemistenhalle Omram von Bigor
Armentaria von Hyer, weise Frau und große Heilkundige, die am Ostufer des Nebrellyn lebt
Burcan von Nuberon, genannt Burcan der Zentaur (obwohl er keiner ist), Marschall des fürstlichen Najéra-Gestüts in Nuberon
Cadmar Fiébras, genannt der Olivenlord, überaus reicher und wohlhabender Ölhändler und Olivenplantagen-Besitzer in Hilair
Hervis von Hyer, reicher und bedeutender Züchter von Royanrössern in Nuiver
Varaucher, Wirt des alten und weithin bekannten Gasthofs "Hunderttor" am Sandweg zwischen Caer Gaillard und Caer Tarpin
Barisan Grenzgänger, Wirt und Leiter der großen "Karawanserei der hundert Tore" am Sandweg und an der äußersten Südgrenze Ildalas bei Caer Torrelobar, dem "Tor zur Wüste"
Maugis Schwarzbart, Wirt des "Trunkenen Kamels", des größten Gasthofs und der besten Karawanserei im westlichen Ildala zwischen Nuberon und Amarvirin in der benachbarten Wolfsmark
Maeve, Wirtin von 'Taraslans Einkehr' in Ildala, auch genannt Maeve die Veteranin
Valadon der Gaukler, auch genannt der "Geck", der "Harlekin", der "Schöne" oder der "Glücksritter", Herr von Gougolôn, ein Adama Rah
xy, Wirt der "Narrenkappe", des besten 'Gasthauses' (einer verwirrenden Ansammlung schreiend bunter Zelte, aber im Inneren bestens - wenn auch etwas ungewöhnlich - ausgestattet) von Gougolôn
Miarriss Rotgolden, genannt Mia die Rote, eine einflussreiche Anführerin der Adama Rah, Harfnerin und Geschichtenerzählerin
Harkamar Leichtfinger, ein Anführer der Adama Rah, allseits bekannter Kesselflicker, Geschichtenerzähler, Hehler und Gelegenheitsdieb
Ketorv'e Salztänzer, Salz und Hamadatschmuggler im Grenzgebiet von Ildala zur Großen Salzebene, ein Hak'kinenhalbblut
Galéran von Nérac, ein berüchtigter und überall in Ildala gesuchter Schmuggler und Pirat, der auf dem gesamten südlichen Ildorel sein Unwesen treibt, Kapitän der Schwarzer Stolz

Regionale Fest- und Feiertage:
In Ildala gelten diejenigen großen Feste des Zwölfgötterglaubens jener Gottheiten, die im Fürstenum am meisten verehrt werden. Man feiert also Lichtweihe oder Faêyrisnacht am 2. Eisfrost, Vendis Hochtag, den Tag der Sturmwinde am 4. Sturmwind, die Inarinacht am 30. Sturmwind, Loas Hochtag am 12. Sonnenthron, Shenrahs Hochtag am 1. Beerenreif, und den Tag der Schwerter, Brans Hochtag am 12. Nebelfrost.

Regionale Währungen und Maße: 
Es gelten die allgemein üblichen Maße und Währungen.


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