Kalk
Kalk oder
Baukalk ist ein sehr altes Baumaterial. Laut Suidas' Suda war schon den
Zentauren Assuarans die Kunst bekannt, Kalkstein durch Feuerhitze in
Branntkalk umzuwandeln. Hierzu werden gebrochene Kalksteine entweder
gleich in den Kalksteinbrüchen in Bodenmulden oder in Kalköfen – ähnlich
den Hochöfen wie man sie auch zur Eisengewinnung nutzt - gebrannt und
anschließend zu Pulver zermahlen. Gut gebrannter Kalkstein lässt sich
leicht zu Pulver mahlen, schlecht gebrannte Steine müssen nachgebrannt
werden. Dieses Verfahren ergibt gebrannten, ungelöschten Kalk, auch
Brannt- oder Ätzkalk genannt. Zu Kriegs- oder Pestzeiten bestreut man
vielerorts die Leichen in Massengräbern mit Kalk, um das Entstehen oder
die weitere Ausbreitung von Seuchen zu verhindern. Kalk wird auch zur
Herstellung von Pergament benötigt.
Vor der
Weiterverarbeitung zu Mörtel, Putz oder Kalkmilch wird Branntkalk mit
Wasser gelöscht, um Kalkbrei oder Löschkalk zu erhalten. Vermischt man
diesen dann mit Sand, erhält man Kalkmörtel, der als Farbgrundlage,
Bindemittel oder Putz für Innenräume verwendet werden kann.
Üblicherweise wird der durch das Löschen gewonnene Kalkbrei jedoch
zunächst mit der zwei bis dreifachen Menge Wasser aufgeschlämmt und dann
für längere Zeit in Gruben "eingesumpft".
Wird dieser Kalkbrei nach Monden oder
Jahren wieder ausgestochen, ist er fein, geschmeidig wie lockerer
Hefeteig und von einer Konsistenz wie Sahnequark. Sumpfkalk dient zur
Herstellung von hochwertigem Mörtel, Putz und Wandfarben. Zur
Herstellung von Kalkfarbe wird er stark verdünnt, das heißt, es wird so
lange Wasser zugegeben, bis er durchscheinend milchig ist und, nach
alter Handwerkerregel, "auf einer Messerklinge noch das Metall
durchschimmert". Nach Belieben lassen sich unter diese Kalkmilch auch
Pigmente untermischen, um andere Farben für Anstriche zu erhalten als
nur reines Weiß. Kalkfarben dienen jedoch keineswegs nur zum Tünchen von
Wänden. Sie sind ebenso beliebtes Arbeitsmaterial vieler Künstler, die
zahllose Fresken und Wandmalereien in Tempeln, Palästen, Ratshallen oder
herrschaftlichen Häusern der Immerlande mit ihnen ausführen.
Fundorte:
Vorkommen gibt es überall dort, wo Kalkstein
zu finden ist, also hauptsächlich in den Küstengebieten, in Normand und
Laigin, den Rhaín- und Drachenlanden, den Ostlanden und den Herzlanden
am Ildorel.
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