~ Amur - Das Hohe Haus Meer ~

 

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Amur ist ein mächtiger Gott, der Herr des Meeres und allen Wassers. Amur ist allein und durchstreift rast- und ruhelos die tiefen Wasser und alle Ozeane Rohas. Sein unbestrittenes Reich ist das Rhûnamuris, das Weltenmeer. Auch das elbische Wort für Meer, Amuris, leitet sich von seinem Namen ab. An Macht kommt er Shenrah am nächsten, denn alle Meere, Seen, Flüsse, Bäche, Quellen, Brunnen und sonstigen Gewässer sind sein. Die Elben sagen, der Geist Amurs fließe in allen Adern Rohas. Amur ist der Bruder Amitaris und Anukis. Von jeher ist er den Elben, Menschen und allen seefahrenden, wasserliebenden Völkern der Immerlande gleichermaßen zugetan, dennoch geht er nicht gern an Land. Selten gibt er sich eine fassbare Gestalt wie andere Seinesgleichen und wenn, dann ist er schrecklich anzuschauen: als der König der Meere, mit blauem Haar und Gischt geschweiftem Helm, mit brennenden Augen und einem Panzer aus schimmerndem Perlmuttsilber und steinharten Dorneschuppen.

Unter den Elben wird er zumeist als hellhäutiger Far'ya dargestellt, der in einem von Gischtrössern gezogenen Streitwagen fährt oder auf einer Woge dahin reitet. Oft tragen seine Statuen auch Kronen aus Silberkorallen oder Muscheln und Perlen. Bei den Menschen hat er meist das Antlitz eines wilden Seefahrers wie eines Môrlanders, Nordmanns oder Drachenländers mit Bart und Haar aus Tang und Algen, manchmal wird er auch als Mischwesen aus Mann und Kraken dargestellt, mit dem Oberkörper eines Menschen und dem Unterleib eines Kraken mit baumdicken Fangarmen, manchmal sogar als gewaltiger Seedrache. Amur war der besondere Schutzpatron und höchster Gott der Far'ya, der Meerelben, die ihn auf den untergegangene Himmelsinseln so sehr verehren, dass sie in sein Reich unter den Wellen zogen und sich für immer an ihn banden. Doch als die Tian'Sidha am Ende des Dritten Zeitalters der Welt untergingen und die Überlebenden Elben ihre sinkende Heimat im fernen Westen jenseits des Silbermeeres verlassen mussten, opferten sich die Far'ya während der Schiffsjahre, um ihre Brüder und Schwestern zu retten und sie sicher durch eben jenen Bann zu führen, den ihr eigener Gott als Barriere um die Immerlande errichtet hatte, so dass es dieses Elbenvolk heute nicht mehr gibt. Ihre Seelen, so heißt es, wie die aller Elben an die Meere gebunden, wurden zu Wassergeistern Amurs, so dass sie nun für immer bei ihm in seinem Reich unter den Wogen sind. Für Amur erschufen Amitari und Anukis, seine Schwestern, Pflanzen und Tiere, die nur im Meer und unter Wasser gedeihen und existieren können, um seine nasse Welt mit Leben und bunter Vielfalt zu erfüllen. Amur genießt sowohl bei den Elben, als auch bei den Menschen hohe Ehren. Vor allem wird er natürlich unter jenen Völkern angebetet, die am und vom Meer leben oder Seefahrt betreiben, also in den Rhaín- und Drachenlanden, aber auch in Immerfrost, Ardun und Normand, am Ildorel, in den Freien Städte der Ostlande, sowie im Süden der Immerlande auf den Sommerinseln.

Sein Attribut ist der silberne Dreizack und ihm heilig ist der Amurwal, der auch nach ihm benannt ist. Ebenfalls auf den Gott gemünzt ist der Name des Amurion, eines wasserhellen Edelsteins. Der Amur geweihte Mond ist der Eisfrost und sein Gestirn ist Medeia. Amurs Hochtag ist am 30. Eisfrost.

Ambar und Fa'Sheel, die großen Seefahrerstädte am Stillen Ozean und am Silbermeer, wetteifern seit langem miteinander darum, welche der beiden Städte den größten Amurtempel der Menschen in den Immerlanden besitzt – die Wahrheit ist, dass beide außerordentlich prächtig und bedeutend sind. Auch auf den Sommerinseln findet sich ein großer Amurtempel, ebenso wie in der Stadt Sturmhafen in den Drachenlanden. Der Perlentempel von Naggothyr in Azurien oder der Amurtempel von Kingsala in Normand sind weitere bedeutende Heiligtümer des Meeresgottes. In den Elbenlanden findet sich der größte und schönste Amurtempel in Damaresamrun in der Stadt Faêrtaran.
 

Die Archonen Amurs und das Hohen Hauses Wasser:

 
 
Agnir der Schäumende

Agnir ist der wilde, ungestüme Vasall Amurs und Herr aller Küstengewässer und Gestade Rohas. Agnir ist kein Freund der Tiefen, sondern liebt die Brandung, die Gischt, die Ufer und Strände und auch die stürmischen Winde Vendis', des Gottes der Luft. Agnir ist auch der Gebieter der stürmenden See und der wogenden Fluten, und lacht inmitten brüllender Wogen. Mit seinem Archonenbruder Aranur dem Seefahrer liegt er in ewigem Wettstreit. Dargestellt wird er ebenso wie manchmal sein Herr Amur, als Mischwesen aus Mann und Fisch mit einem geschuppten Unterleib und Flossen statt Füßen, manchmal jedoch auch einfach als wilder, jugendlich schöner Wogenreiter  mit blitzend blauen Augen, sehr langem, grünsilbernem Haar  und schimmernder Haut. Sein Symbol ist ein einzelner, schneeweißer Haizahn und ihm heilig ist der Carrachan. Agnirs Hochtag ist der 20. Silberweiß, ein Tag in einer Zeit in der naturgemäß in weiten Teilen der Immerlande, sowohl im Norden, als auch im Südmeer oft schwere Stürme an den Küsten toben, die man Agnir zuschreibt. Manchmal wird Agnir auch Gischtreiter, Gischttrinker oder Wogenkind genannt.


Rán

Rán ist die Herrin der Flüsse und Quellen, der Teiche und Seen, die Gebieterin der Binnengewässer und eine Dienerin Amurs.  Rán ist auch die Gemahlin Agnirs, den nur sie allein noch zu besänftigen vermag, wenn sein Zorn einmal entfacht ist. Sie steht für den Reichtum und die Fruchtbarkeit der Gewässer und ist die Schutzheilige der Binnenfischer. Dargestellt wird Rán als starke, gelassene Frau, ganz gleich ob sie als Elbin, als Flussnymphe, als Zentaurin, Mensch oder Fee, als Koboldin oder Angehörige eines anderen immerländischen Volkes gezeigt wird. Ihre Symbole sind das Muschelhorn, auf dem sie wundervolle Musik zu spielen vermag, und das Silbernetz, mit dem sie den wilden Agnir einfängt, um ihn zu zähmen. Man sagt auch, die Perlen seien versteinerte Tränen Ráns. Ihr heilig ist der Fischotter und ihr Hochtag wird am 29. Goldschein gefeiert, meist mit traditionellem Fischerstechen und Lichterserenaden auf den Flüssen, vor allem  in den Drachen-, den Herz- und den Rhaínlanden.  Andere Namen für Rán sind Flussmaid, Dame vom See, Agnirs Braut oder Herrin Silbernetz.


Nebre


Nebre ist die Herrin des Regens und wird oftmals auch Nebre im Regenkleid genannt. Sie genießt für gewöhnlich hohe Ehren, vor allem in den Wüsten- und Trockengebieten der Immerlande,  und gilt als eine der mächtigsten Archonen Amurs. Nebre wird oft als Elbin, manchmal auch als Fee oder junge Maid mit wolkengrauen Augen dargestellt. Immer jedoch hat sie silbern schimmerndes und fließendes, sehr langes Regenhaar, und ein Gewand aus glänzendem Wasser und glitzernden Tropfen, dessen kostbares Nass sich zu ihren Füßen sammelt. Statt Blut, so heißt es, fließe Regen durch ihre Adern, weshalb sie durchscheinend blasse Haut ihr Eigen nennt. Trotz ihrer Zartheit und Sanftmut ist Nebre die Gemahlin des wilden Dramor, eines Archon von Vendis. Ihr Symbol ist der Larimar, zumeist eine Schale aus Larimar, von der es heißt, daraus lasse sie es regnen, wenn sie ihr langes Haar wasche. Ihr heilig ist der Regensänger. Nebre ist eine der wenigen Göttinnen oder Archoninnen, die nicht überall in den Immerlanden einen festen Hochtag im Jahreslauf haben. In Azurien, an der Rubinküste, in den südlichen Elbenlanden und auf den Sommerinseln, also überall nahe dem Cruinnebann, gedenkt man ihrer zweimal im Jahr, jeweils zu Beginn der Regenzeit, mit Tänzen und Feierlichkeiten. In den übrigen Breiten der Immerlande ist Nebres Hochtag am 16. Sturmwind.


San'jina


San'jina ist die Herrin des Taus und wird fast immer und von allen Völkern der Immerlande als blasse Blütenfee mit blauem Haar und blauen Flügeln dargestellt. Oft sind ihre Statuen in den Amurtempeln oder ihre Abbilder in ihren eigenen, heiligen Schreinen auch aus kostbarem, durchsichtigen Glas oder durchscheinenden bläulichen Edelsteinen. Da der Tau vor allem in sehr trockenen Gebieten der Immerlande manchmal die einzige Wasserquelle ist, genießt San'jina vor allem in den Wüsten Azuriens und an der Rubinküste hohe Ehren. Zudem verehren alle Feen der Immerlande San'jina sehr. Aus ihrer Gabe an Amitaris Schöpfung  die Natur, dem Morgentau, brennen die Feen nämlich ihr erlesenes Feenfeuer. San'jina heilig sind die Taumaid, eine Schmetterlingsart, und der Silbermantel, ein Krautgewächs, von dem sie einige Blätter als Umhang oder Gewand trägt, weswegen sich der Legende nach stets ein wenig Tau in der Pflanze sammelt. Ihr Hochtag ist der 16. Grünglanz.


Corvalant

Corvalant wird mancherorts in den Immerlanden auch Corvalant der Seefahrer oder Corvalant der Abenteurer, der Weitgereiste, der Ozeanfahrer oder der Sternenreisende genannt. Er ist der Herr der Wege zu Wasser,  der Patron aller Seefahrer, Fischer und Schiffer, auf den Flüssen und Seen der Immerlande wie auf den Weiten der Meere, die sie befahren. Er ist auch der Herr und Gebieter der Klabautermänner, seefahrender, schiffverliebter Kobolde, deren besonderer Schutzheiliger und Patron er ist. Corvalant gilt als Tausendsassa und Abenteurer, aber auch als Entdecker, stets auf Reisen zu fernen Ufern und unbekannten Landen. Es heißt auch, er sei der Bezwinger aller Stürme und selbst die mächtigsten Ungeheuer der Ozeane fürchten sein Erscheinen. Corvalant ist auch der große Navigator und der Legende nach soll er die seefahrenden Völker einst gelehrt haben, nach den Sternen und der Sonne zu steuern.  Corvalant wird meist als lachender, bärtiger, hellhaariger und hellhäutiger Mensch dargestellt, mit verwegenen Zügen, blitzenden Augen und Abenteuerlust in der Miene. Seine Symbole sind das Steuerruder und der Kompass, vielerorts in den Immerlanden auch Corvalantrose oder Corvalantnadel genannt, sein heiliges Tier ist der Farlir. Corvalants Hochtag ist der 23. Nebelmond.

 

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