~ Die Heil- und Giftpflanzen der Immerlande ~

 

HexenrauchHexenrauch

 




Name:
Hexenrauch. Er wird auch Brechwurz, Natternwurz oder Wilder Pfeffer genannt. In den Rhaínlanden heißt die Pflanze Mansoor, in Immerfrost Taponlehti genannt.
 

Art:
Mehrjährige krautartige Pflanze
 

Aussehen:
Der Hexenrauch ist eine ausdauernde, 5 bis zu 10 Sekhel hohe Pflanze. Der Stängel ist kriechend, verzweigt und mit schuppenförmigen weißlichen oder bräunlichen Niederblättern besetzt. Die gesamte Pflanze außer der Blattoberseite ist stark behaart. Die zwei immergrünen, lang gestielten Laubblätter sind rundlich und nieren- oder herzförmig, ledrig und auf der Oberseite glänzend. Die kurz gestielten Blüten stehen einzeln unmittelbar in Bodennähe und sind glockenförmig und rötlichbraun mit drei Zipfeln. Alle Pflanzenteile riechen intensiv, vor allem die Blüte verströmt einen starken, pfefferartigen Geruch. Die Blütezeit des Hexenrauchs ist von Taumond bis Grünglanz.  
 

Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Hexenrauch kommt in den gesamten gemäßigten und kühl-gemäßigten Breiten der Immerlande außer in den trockenen Steppen der Ostlande vor. Die Pflanze bevorzugt allerdings feuchten, schattigen und nährstoffreichen Boden, und ist somit zumeist in Laubmischwäldern, Gebüschen und Schluchten vorzufinden.
 

Ernte:
Hexenrauch kann vom Frühling bis in den Herbst hinein geerntet werden. Genutzt wird der Wurzelstock der Pflanze, der einen kampferartigen Geruch verströmt und einen scharf würzigen Geschmack aufweist. Man sammelt ihn im Beerenreif und sollte ihn möglichst schnell trocknen und dann gut verschlossen aufbewahren. Er enthält giftige ätherische Öle, Gerbstoff, Stärke und Harz und man kann Essenzen, Pulver, Öle und Tinkturen daraus gewinnen.    
 

Verwendung:
Der Hexenrauch ist schon seit alter Zeit als Heil- und Giftpflanze bekannt und gehört ausschließlich in die Hände erfahrener Heiler und Heilkundiger, da die gesamte Pflanze giftig ist und in höheren Dosen bei Schwangeren zu Fehlgeburten und nicht selten zum Kollaps mit tödlichem Ausgang führen kann. Die meisten Frauen, die mit Hexenrauch ein ungewolltes Kind abzutreiben versuchen, sterben daran.  
 

In kleinsten Mengen wird die Pflanze von Heilern bei trockenen Rachen- und Kehlkopfkatarrhen, sowie bei Atemnot verwendet. Sie soll auch gut gegen nervöse Reizerscheinungen, Kopfschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen, Hysterie, Fieber, Darm und Blasenkrämpfe, Koliken, Rheuma, nervöse Überempfindlichkeit, Lichtscheue und Frostgefühl helfen. Mit der richtigen Dosierung kann Hexenrauch auch bewusst als Brech- oder Abführmittel, sowie zur Behandlung von Fieber und Gicht, blutigen Stuhl, Cholera, Stechen in der Lunge und Triefaugen verwendet werden. Über Nacht in Wein eingebeizt und am Morgen warm getrunken, soll Hexenrauch nach alten Kräuterbüchern der Hiltjagarda von Ingen sogar die verstopfte Leber öffnen und bei Wassersucht und Gelbsucht helfen.  
 

Besonderheiten:
Hexenrauchöl, gewonnen aus den Wurzelessenzen der Pflanze, reizt auch äußerlich stark die Haut - so sehr, dass es zu starken Schmerzen, Rötungen und sogar zu Blasenbildungen kommt, weswegen es ein beliebtes und probates Mittel darstellt, Fallen wie Hand und Fußschlingen oder sonstige Gegenstände, die nicht unvorsichtig oder allzu gierig berührt werden sollten, damit einzustreichen. Schon so mancher heißblütige Freier hat sich im wahrsten Sinne des Wortes an der Fensterbank seiner Auserwählten des Nachts die Finger verbrannt, weil ein umsichtiger Vater sie Tags zuvor mit Hexenrauchöl eingepinselt hat.
 

Legende:
Ihren Namen trägt die Pflanze, weil die Druiden zu bestimmten Ritualen und Festen Hexenrauch und andere Pflanzen verbrennen und die Dämpfe einatmen.

 

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